RÜSSELSHEIM. Für den deutschen Hersteller Opel läuft es derzeit ausgezeichnet: Nachdem der Autobauer wirtschaftlich jahrelang in den Seilen hing, steigen nun Absatz und Umsatz kontinuierlich an, und ein weiteres (deutliches) Plus für 2016 ist absehbar. Mitten in diese Hausse hinein kündigten die Rüsselsheimer nun an, ihre Diesel-Motoren ab Jahresbeginn 2018 komplett mit den gegen Stickoxide wirksamen Harnstoff-Katalysatoren ausstatten zu wollen. Mit der Technik werden die gesundheitsschädlichen Stickoxide unter Zusatz einer Harnstoff-Lösung (Ad-Blue) zu Stickstoff und Wasser umgewandelt.
GM mit Milliarden-Investition
Es gehe nicht nur um eine Strategie, Vertrauen zurückzugewinnen, begründete Opel-Chef Karl-Thomas Neumann die Maßnahme. „Wir sprechen auch von einer Strategie, um die Wettbewerbsvorteile der europäischen Automobilindustrie in der Diesel-Technologie zu wahren.” Ab Juni 2016 sollen zudem die Opel-Fahrzeuge, die bereits Harnstoff-Kats an Bord haben, in einer freiwilligen Service-Aktion überholt werden.
Für sein neues Modell Astra will der Hersteller ab Ende Juni 2016 auch die Verbrauchs- und CO2-Werte nach dem strengeren und realitätsnäheren WLTP-Zyklus veröffentlichen. Sie stellen den Verbrauch typischerweise in einer Spanne dar und liegen in aller Regel höher als die Werte nach den aktuell gültigen Vorschriften (NEFZ).
Im Verlauf des Jahres sollen auch die WLTP-Werte der anderen Opel-Autos im Internet veröffentlicht werden.
Neues gibt es auch von der Konzernmutter General Motors: Die Amerikaner wollen die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben und haben deshalb das auf die Technologie spezialisierte US-Tart-Up Cruise Automation für einen kolportieren Kaufpreis von einer Mrd. USD (rund 950 Mio. €) übernommen.
In den kommenden Monaten will GM nun massiv in das bisher aus 40 Mitarbeitern bestehende Team investieren; Ziel ist es, so schnell wie möglich selbstfahrende Autos an den Start zu bringen. (APA, red)