WIEN. KTM-Eigentümer Stefan Pierer warnt vor einem Irrweg. Strafzölle gegen Autos aus China würden europäische Hersteller massiv treffen, sagt er den Salzburger Nachrichten (SN) in einem aktuellen Interview. „Strafzölle wären das Dümmste, was die EU machen könnte“, konstatiert der Unternehmer. „Auch deshalb, weil Europa in den vergangenen Jahrzehnten große Exporterfolge in China verbuchte.“
Statt auf Strafen müsse Europa angelehnt an den Inflation Reduction Act in den USA auf eine Art Incentive-Programm mit Anreizen für Investitionen setzen, so Pierer. Das Motto müsse lauten: „Wenn ihr in Europa eure Produkte verkaufen wollt, dann müsst ihr hier auch Wertschöpfung nachweisen.“ Der größte E-Auto-Bauer in China, BYD, habe das verstanden und errichte eine Fabrik in Ungarn. „Das muss der Weg sein, ein druckvolles Hereinholen, aber nicht ein Absperren“, glaubt der KTM-Eigner.
Strafzölle der EU gegen China-Autos wären hingegen „volle Attacke gegen die europäischen Hersteller“. Dabei verweist Pierer in den SN auf die riesige Bedeutung des chinesischen Marktes für europäische Autobauer. „Auf Strafzölle würde China mit Gegenmaßnahmen reagieren, die die europäischen Autobauer und andere Industrien heftig treffen würden.“ Dazu komme, dass viele E-Autos der Europäer schon heute in China assembliert werden. Bildunterschrift: KTM-Chef Pierer befürchtet im Falle europäischer Strafzölle „heftige Gegenmaßnahmen“ Chinas.
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