Plus bei Magna
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Das 146 Mio. Euro schwere Projekt in Hoče bei Maribor galt als ambitioniert – im März verkündete Magna aber das Aus.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 02.06.2023

Plus bei Magna

Autozulieferer legt bei den Erlösen zu. Zuwächse gab es vor allem im Bereich Komplettfahrzeuge bei Magna-Steyr Graz.

AURORA/GRAZ/LAIBACH. Der austro-kanadische Autozulieferkonzern Magna ist mit mehr Umsatz aber weniger Gewinn ins Geschäftsjahr 2023 gestartet. Die Erlöse haben im ersten Quartal um elf Prozent auf 9,64 Mrd. € zulegt, der Periodenüberschuss sank allerdings von 329 Mio. auf 189 Mio. €, wie das Unternehmen mitteilte.

Ende für Lackiererei

Der Umsatz profitierte im ersten Quartal vor allem von einer höheren weltweiten Produktion und größeren Stückzahlen im Segment Komplettfahrzeuge von Magna Steyr in Graz. Der Umsatz in diesem Bereich stieg von 1,16 Mrd. € im Vorjahresquartal auf 1,47 Mrd. €. Im Gesamtjahr soll der Bereich Komplettfahrzeuge zwischen 4,79 und 5,06 Mrd. € erwirtschaften.

Nicht dazu beitragen wird die vor vier Jahren eröffnete Lackiererei in Slowenien, die heuer endgültig stillgelegt wurde. Für Sloweniens Regierungschef Robert Golob ist das Projekt „das Gegenteil einer Erfolgsgeschichte”. Es sei vielmehr „eine sehr gute Lektion gewesen, was man nicht tun und was man vermeiden sollte”, so der liberale Premier vor wenigen Tagen bei einer Fragestunde im Parlament.

Regierung zieht Lehren

Die Automobilindustrie ist laut Golob einer der wichtigsten Industriezweige für ganz Europa, und er hält es für richtig, dass der Staat ihre Projekte unterstützt. „Wenn man jedoch die Art und Weise, wie die Investition in Hoče durchgeführt wurde, mit unserem Ansatz zur Unterstützung der Automobilindustrie vergleicht, ist das wie Tag und Nacht”, sagte er. Er verwies dabei auf die jüngst geschlossene strategische Partnerschaft für grüne Wende zwischen der slowenischen Regierung und der Automobilindustrie. Demnach soll die dortige Branche in den nächsten fünf Jahren 200 Mio. € an staatlichen Förderungen für digitale und grüne Transformation erhalten.

Der slowenische Premier hält es für notwendig, die Projekte von etablierten Investoren zu unterstützen, die bestehende Standorte in Slowenien ausbauen wollen. „In diesem Fall müssen wir sie ohne zu zögern unterstützen”, betonte er. „Aber wenn jemand zu uns kommt, der noch nie in Slowenien war, und billiges Land, Infrastruktur und sogar staatliche Mittel erhalten will, dann müssen wir dreimal nachdenken und am besten ­ablehnen.”

Magna zahlt Förderung retour

Wie kurz vor Redaktionsschluss bekannt wurde, einigten sich die slowenische Regierung und Magna darauf, dass Magna die ganze Subvention samt Zinsen zurückerstatten werde. Die Gesamtsumme beträgt 22,1 Mio. Euro. (red)

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