Stuttgart/Ingolstadt/München. Daimlers Vorstandschef Dieter Zetsche hat eine Mission: Der 61-Jährige will dem deutschen Premiumhersteller Mercedes-Benz bis 2020 die Krone im Segment aufsetzen und feuert zur Erreichung dieses Ziels „aus allen Rohren”, wie Zetsche jüngst in Stuttgart betonte. Zum Jahresauftakt zeigte diese aggressive Strategie bereits Früchte: Mercedes konnte 125.865 Fahrzeuge verkaufen und damit BMW knapp (124.561 verkaufte Autos) hinter sich lassen; Audi kam im Jänner auf einen Absatz von 137.700 Autos. Dieser Trend zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab, als die Sternenflotte ihren Abstand auf Platzhirsch BMW und VW-Tochter Audi bei den Pkw-Verkaufszahlen verkürzen konnte (siehe Grafik): Während Mercedes seinen Absatz gegenüber 2013 von 1,46 Mio. Fahrzeuge auf 1,65 Mio. steigerte, legten BMW und Audi „nur” von 1,66 Mio. auf 1,81 Mio. bzw. 1,58 Mio. auf 1,74 Mio. verkaufte Autos zu.
Weiteres Wachstum geplant
Auch bei der Gewinnentwicklung holten die Stuttgarter im vergangenen Jahr auf: Das rein operative Ergebnis stieg um 27 Prozent auf eine neue Bestmarke von 10,1 Mrd. Euro, die Umsatzrendite kletterte um gut anderthalb Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Damit näherte sich die Marke mit dem Stern deutlich dem Rivalen aus Bayern an, der schon länger bei rund zehn Prozent Umsatzrendite rangiert.Geht es nach Zetsche, dann soll das aber nur der der erste Schritt einer grandiosen Aufholjagd werden: „Überall im Unternehmen ist deutlich spürbar: Daimler ist im Aufbruch”, sagte der Manager. Nachsatz: „Wir haben uns vorgenommen, bei der Ertragskraft ein Niveau zu erreichen, das es in diesem Unternehmen bisher nicht gab.” Die Basis dafür soll ein eiserner Sparkurs legen, zudem sind für das laufende Jahr gleich acht neue oder überarbeitete Modelle in Planung.
China steht im Fokus
Entschieden wird der Wettlauf um die Krone im Premiumsegment wohl in China, wo Oberklasseautos überdurchschnittlich gefragt sind und das Geschäft der deutschen Hersteller floriert. Im vergangenen Jahr war Mercedes dort schneller gewachsen als die Konkurrenz, hatte den absoluten Vorsprung von Audi und BMW aber nicht verkürzen können. Das soll sich in diesem Jahr ändern – der Absatz soll nämlich auf über 300.000 Fahrzeuge steigen, was laut Zetsche ein „wichtiger Schlüssel” zu profitablem Wachstum wäre. www.daimler.comwww.audi.dewww.bmwgroup.com