••• Von Gregor Josel
WIEN. Als Tesla mit dem Roadster auf Elise-Basis 2008 auf den Markt kam, schmunzelten die großen Hersteller wohl mal. Nett, ein Elektrospielzeug, von einem amerikanischen Start-up. Dass der Boss und das Budget dieser mittlerweile großen und in rasantem Tempo wachsenden Firma tatsächlich einen so langen Atem aufweist, um innerhalb kürzester Zeit mit einer oberen Mittelklasselimousine auf den Markt zu preschen, das hat sicher für manch ungutes Gespräch in anderen Vorstandsbüros gesorgt.
Doch nun ist sie da, die echte Alternative zu einer „herkömmlichen”, mit Sprit betriebenen Premium-Limousine. Das Model S ist eine großzügig bemessene, im Innenraum sehr luftig und technoid wirkende Limousine mit Heckklappe. In manchen Details merkt man, dass es sich um ein amerikanisches Auto mit teils etwas großzügiger bemessenen Fertigungstoleranzen handelt, aber das Gesamtbild ist stimmig und dem Preis von über 100.000 Euro durchwegs entsprechend.
Die Nomenklatur der Modelle ist anfangs etwas verwirrend. Beim Topmodell „P85D” steht das „P” für Power, also den dickeren Elektromotor, 85 für die Akkukapazität in kW und das „D” steht für Dual, also gleich zwei Elektromotoren. Ein 510 PS-Motor an der Hinterachse und ein 262 PS starker an der Vorderachse sorgen nicht nur für enormen Schub, sondern auch für gute Traktion bei jeder Witterung.
Irre Leistung, tolle Reichweite
Der vielzitierte „Insane”-Modus und dessen gigantische Beschleunigung des 2,3 Tonners vom Stand, den man am überdimensionalen Touchscreen zur Fahrzeugbedienung auswählen kann, ist nicht der einzige Punkt, auf den man zum Thema Tesla laufend befragt wird. Die Reichweite ist das wichtigste Kriterium, und die kann man mit 350 bis 400 Kilometern angeben. Im Kaufpreis des Fahrzeugs inkludiert ist auch die Nutzung der sogenannten Supercharger-Stationen, die an Hauptverkehrsrouten entlang für problemlose Langstreckenfahrten sorgen. So sieht die wohl die Zukunft aus.