Software-Fokus
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In modernen Fahrzeugen steckt immer mehr Software – für Autozulieferer ergeben sich dadurch neue Absatzchancen.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 02.09.2022

Software-Fokus

Der deutsche Automobilzulieferer Continental will sich in Zukunft verstärkt auch als Software-Lieferant positionieren.

HANNOVER. Der deutsche Autozulieferer Continental sieht auch nach der kürzlich präsentierten Software-Allianz von Volkswagen mit Zulieferer Bosch für sich gute Geschäftschancen beim automatisierten Fahren. „Es gibt große Möglichkeiten, um uns in diesem Geschäft zu entwickeln. Für mich ist dieses Geschäft noch sehr offen”, sagte Gilles Mabire, Technik-Chef der Sparte Automotive in Hannover.

Kooperation mit Herstellern

Mabires Ziel sei, dass Conti in drei bis fünf Jahren als progressivster Zulieferer wahrgenommen werde, der die Transformation zu Software-basierten Autos geschafft habe.

Der Manager, der seit Jahresanfang die weltweite Forschung und Entwicklung im Bereich Automotive leitet, sieht ein Problem in der öffentlichen Darstellung als Grund, warum Continental noch als herkömmlicher Autozulieferer und nicht als Software-Lieferant gesehen wird. „Wir haben vielleicht ein Defizit, was Kommunikation betrifft.”
Continental arbeite seit Langem auch bei Software mit anderen Autobauern zusammen. Der Konzern sehe sich als Partner seiner Kunden bei der Software-Entwicklung. Das Unternehmen habe sich mit dem Internet-Riesen Amazon Web Services in der Cloud-Technologie zusammengetan, um die Entwicklung voranzutreiben.


Viele Eigenentwicklungen

Punkten will Conti vor allem in Bereichen, in denen Funktionen im Auto nicht direkt mit einem Hersteller verbunden werden, also dem Markenimage eines Autobauers; als Beispiel verweist der Konzern auf den von VW jüngst auf dem Markt gebrachten ID. Buzz.

Für den Elektro-Bulli steuert Conti von der Software und zentralen Rechnerarchitekturen, über die Bremsen bis hin zum aufwendigen Thermomanagement zum Kühlen der Batterien gleich mehrere wichtige Technologien bei. Den selbst entwickelten Hochleistungsrechner habe man mit Volkswagen in Serie gebracht.
Als weitere Eigenentwicklung präsentierte Conti das Shy-Tech Display, das sich über das gesamte Cockpit eines Fahrzeugs erstreckt und bei dem Anzeige- und Bedienflächen nur bei Relevanz für den Fahrer erscheinen.

Grünes Licht für Bosch & VW

Die zuvor angesprochene Softwareallianz von VW und Bosch bekam Anfang Juli vom deutschen Bundeskartellamt grünes Licht für die Entwicklung von Software für automatisiertes Fahren.

Die Softwaretochter Cariad der beiden Unternehmen hatte zuvor im Jänner eine Allianz angekündigt, um die Entwicklung von selbstfahrenden Autos zu beschleunigen. (red/APA)

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