GRAZ. Google setzt voll auf selbstfahrende Autos. Der US-amerikanische Internetriese sieht in der Technologie eine gute Möglichkeit, Marktanteile in der Automobilbranche zu gewinnen – sei es durch die Entwicklung und die Produktion entsprechender Fahrzeuge oder durch die Bereitstellung der für den Betrieb der Fahrzeuge benötigten Software. Tag für Tag spult das Unternehmen daher zur Erprobung der Systeme in den USA Tausende Testkilometer ab (siehe auch Bericht auf Seite 71). Noch mehr dürften in Zukunft folgen, aber weil Kalifornien die Gesetze für selbstfahrende Autos verschärfen will, könnte Google schon bald auch im Ausland testen und dann möglicherweise sogar in Österreich.
AC Styria zeigt Interesse
Medienberichten zufolge buhlt der steirische Autocluster um den IT-Riesen, damit dieser seine Teststrecke nach Österreich verlegt. Der AC Styria soll mit Google einen Letter of Intent (Absichtserklärung) vereinbart haben, aus dem hervorgehe, dass „Österreich für Google von hohem marktwirtschaftlichem Interesse” sei und „Tests hierzulande mehr als in Erwägung gezogen werden”, sagte Franz Lückler, Geschäftsführer des AC Styria, der auch bereits auf einer Marktsondierungsreise bei Google, Tesla und Co. im Silicon Valley war.
„Tests auf Schneefahrbahnen, auf gebirgigem Gelände und Kurven mit engen Radien – all das sind Testszenarien, die Google in Kalifornien schwer bis gar nicht vorfindet.” Die heimische Landschaft hingegen sei dafür prädestiniert.
Rechtlicher Rahmen Thema
Eine wesentliche Bedingung, Google die heimischen Straßen wirklich schmackhaft zu machen, sei allerdings hierzulande, die rechtlichen Regulative für Tests des selbstfahrenden Fahrzeugs zu schaffen.
Die noch vom früheren Verkehrsminister Alois Stöger beauftragte Austria Tech soll bis Jahresmitte eine Lösung für autonome Autos im Realverkehr erarbeiten. (red)