Redmond. Überraschung bei Microsoft: Der Elektronikriese steigt aus der Datensammlung eigener digitaler Karten aus, was dem Fahrdienst-Vermittler Uber zugutekommt. Das umstrittene Start-up bekommt ausgewählte Technologie, ein Rechenzentrum sowie Kameras und einige Patente, wie Microsoft vor wenigen Tagen unter anderem dem Wall Street Journal und dem Technologieblog „Recode” bestätigte. Die Daten für Microsofts Bing Maps sollen künftig von Partnern kommen und bei dem Konzern zu einem fertigen Produkt verbunden werden, hieß es. Uber wurden zuvor bereits Ambitionen nachgesagt, den Kartendienst von Nokia zu kaufen, an dem auch die deutschen Autobauer Audi, Daimler und BMW interessiert sein sollen. Das Unternehmen braucht Karten zur Abrechnung der Fahrten über Smartphones. Zudem forscht Uber an selbstfahrenden Fahrzeugen; diese sind auf hochpräzise Karten angewiesen.
Härtere Gangart gefordert
Microsoft-Chef Satya Nadella hat in einer Rundmail an alle Mitarbeiter des Konzerns neue Unternehmensziele formuliert. „Unsere Mission ist es, jede Person und jede Organisation auf diesem Planeten zu befähigen, mehr zu erreichen”, laute die neue Firmen-Philosophie von Microsoft. Kunden sollten „Windows nicht verwenden, weil sie es benötigen, sondern weil sie Windows lieben”.
In dem Schreiben kündigte Nadella ein Jahr nach einer größeren Kündigungswelle auch eine härtere Gangart an. Das Unternehmen müsse in neuen Bereichen innovativ sein, bestehende Pläne erfüllen „und harte Entscheidungen in Bereichen treffen, wenn sie nicht funktionieren”. (APA, red)