RÜSSELSHEIM. „Der Autokauf im Internet ist keine Zukunftsmusik, sondern längst Realität”, kommentiert Ralf Kalmbach, weltweiter Leiter des Automobilgeschäfts bei A.T. Kearney, eine aktuelle Autokäuferstudie der Managementberatung. Demnach werden in den nächsten drei Jahren allein in Deutschland bis zu 7,6 Mio. Fahrzeuge, also rund ein Drittel aller Neu-, Gebraucht- und Jahreswagen, online gekauft.
Geschäfte gebündelt
Eine wichtige Erkenntnis der aktuellen Studie ist laut Kalmbach auch, dass Autokäufer nicht gleich Autokäufer ist; die für die Untersuchung Befragten ließen sich vielmehr in fünf verschiedene Typen clustern.
Die mit 26% größte Gruppe ist laut Studie der „Pragmatische Mainstream” mit vielen unter 40-Jährigen, die Online-Medien nutzen und grundsätzlich bereit sind, online zu kaufen; bei ihnen entscheidet am Ende oft der Preis.
Gar nicht infrage kommt ein Online-Autokauf für die beiden eher älteren Autokäufer-Typen der „Involvierten Traditionalisten” (21%) und „Analogen” (18%). Sie kaufen gar nicht oder selten im Internet und lassen sich lieber beim Händler beraten.
Deutlich aufgeschlossener sind dagegen die beiden jüngeren Zielgruppen der „Digitalen Nutzenorientierten” (12%) und „Digitalen Familien” (23%). Sie kaufen als Schnäppchen-jäger häufig im Internet und nutzen gerade als preisbewusste Familien vor allem Online-Medien.
Insgesamt sind der Untersuchung zufolge schon heute mehr als 60% der online-affinen Zielgruppen dazu bereit, ihr nächstes Auto im Internet zu kaufen.
„Wir erleben einen massiven Umbruch in Richtung digitaler Automobilvertrieb”, resümiert Karl Obermair, Studienleiter und Experte für Mobilitätsservices bei A.T. Kearney. „Angetrieben durch den soziodemografischen und technologischen Wandel, wird sich das Informations- und Kaufverhalten in den nächsten Jahren weiter digitalisieren und so mit zunehmender Dynamik nach dem Gebrauchtwagenmarkt auch das klassische Neuwagengeschäft grundlegend verändern.” (red)