Wien. „Die Kunst eines Inserates ist es, in einem Augenblick die Werbebotschaft zu vermitteln und dafür nicht 30 Sekunden zu benötigen wie ein TV-Spot. Die herausragendsten Meister dieser Kunst prämieren wir heute” – mit diesen Worten eröffnete Thomas Kralinger, Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) die diesjährige Adgar-Gala, bei der zum bereits 31. Mal die besten Printwerber und -sujets des Landes prämiert wurden.
Als „Printwerber des Jahres” wurde im heurigen Durchgang die UniCredit Bank Austria von der prominent besetzten Jury ausgezeichnet. Helmut Hanusch, Vorsitzender des Boards Werbemarkt im VÖZ, bezeichnete den Preisträger als „einen der engagiertesten Print-Werber des Landes. Er nützt die Wirkungskraft unserer starken Printmarken als Werbeträger, um damit Akzente in der öffentlichen Wahrnehmung zu setzen”. Den Ehren-Adgar des VÖZ durfte in diesem Jahr Spar Österreich entgegennehmen. „Spar tätigte dauerhaft überdurchschnittlich hohe Werbeinvestitionen in Print und hat vor allem in seinem Jubiläumsjahr auf die Kraft der österreichischen Kaufzeitungen und Kaufmagazine gesetzt”, so die Begründung der Jury.Die beliebten Adgar-Trophäen wurden auch wieder in den einzelnen Kategorien vergeben: Bei „Auto/Motor” siegreich zeigte sich Jung von Matt/Donau für den Kunden Mercedes-Benz mit dem Sujet „Spielberg”; die „außergewöhnlich inszenierte und starke Bildsprache” überzeugte dabei die Fachjury. Im Bereich der Werbung für Dienstleistungen setzte sich Springer & Jacoby mit dem Sujet „Denk dreifach Jackpot” für die Uniqa durch; „die sympathische Umsetzung und die klare Message” wussten bei der Jury zu überzeugen. Im Bereich „Handel, Konsum- und Luxusgüter” holte sich Demner, Merlicek & Bergmann für die Rewe Group den Platz an der Sonne – das Sujet „Bedasüü” punktete durch die „perfekte, zielgruppennahe Umsetzung des Themas Regionalität”.„Eine aussagekräftige Bildkomposition, die auf schockierende Bilder verzichtet und dadurch die Dramatik noch mehr zur Geltung bringt”, so bewertete die Jury den Kategorie-Sieger Social Advertising. Wien Nord kreierte das Sujet „Syrien” für den Kunden Care Österreich.
Kreative Sonderpreise
Wie gewohnt wurden auch zwei Sonderpreise vergeben: Einerseits jener für den kreativen Einsatz von Onlinewerbung an die Lowe GGK für kika Leiner, die durch eine „innovative Werbeform, die den Konsumenten und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt”, begeistert und laut Jury durch die „spielerische Umsetzung gekonnt auf das Produkt aufmerksam macht”.Andererseits der Sonderpreis für den kreativen Einsatz von Printwerbung an die ÖBB mit der hauseigenen Werbeagentur. Das Sujet „Superpanorama” überzeugte die Jury durch „die gekonnte Kombination eines ungewöhnlichen Formats mit einem haptischenErlebnis”. Als „Best Young Team” setzten sich die beiden Demner, Merlicek & Bergmann-Kreativen Daniel Erhold und Michael Wyhnal durch. Die beiden hatten ein „kreatives, hochwertiges und impactstarkes Sujet für die Initiative „Two Sides” entwickelt, welche die Nachhaltigkeit von Printprodukten hervorstreicht.
Kampf dem Preis
Im Rahmen der Gala ließ es sich VÖZ-Präsident Kralinger erneut nicht nehmen, auf das „attraktive Werbeumfeld” Print hinzuweisen und zitierte dazu eine Dentsu Aegis-Untersuchung im Auftrag des Verbands: Jeder zweite Österreicher empfinde Werbung im Fernsehen demnach als störend, Werbung in Zeitungen hingegen stört nur 11 Prozent. Hinzu komme eine hohe Aufmerksamkeit beim Zeitungskonsum.An die Werbebranche richtete er einen Appell: „Der heimische Werbemarkt definiert sich fast ausschließlich über den Preis. Diese Entwicklung gab es vor einigen Jahren in zahlreichen Branchen – wie etwa im Lebensmittel-, Wein- oder im Elektrohandel. Einzig der geringste Preis wurde zur zentralen Kaufentscheidung hochstilisiert. Negative Erfahrungen mit der sinkenden Qualität der immer billigeren Produkte haben diesen Irrweg offenbart.” Dieses Bewusstsein gelte es auch in der Medienbranche herbeizuführen. „Die Spirale zum niedrigsten Preis im immer beliebigeren Werbeumfeld ist fatal für die werbetreibende Wirtschaft. Das Werbeumfeld färbt schließlich auf die Marke ab.” (hof)