Wien. Die Chemische Industrie kämpft mit stagnierendem Umsatz. Auch 2014 ging es nicht bergauf, beklagt die Branche. Der Umsatz lag um nur 0,5% über dem Niveau von 2013. 16,5 Mrd. € erwirtschafteten die 252 heimischen Chemie-Unternehmen im Vorjahr, wie der Fachverband in der Wirtschaftskammer am Mittwoch mitteilte. „Wir kommen nicht wirklich vom Fleck”, so Geschäftsführerin Sylvia Hofinger. Seit 2011 stagniert der Umsatz zwischen 16 und 17 Mrd. €. „Nach dem krisenbedingten Einbruch 2009 gab es zwei sehr gute Jahre, nur seither ist es wirklich bedenklich.” Der neue Obmann des Fachverbands, Hubert Culik, ortet durch die Umsatzstagnation auch einen Druck auf die Gewinne. Grund für die Rückgänge sind laut Fachverband stark unter Druck geratene Verkaufspreise und die schwächelnde Konjunktur in Österreich und der EU.
Zahl der Betriebe sinkt
2014 wurden in der Chemieindus-trie 320 Mitarbeiter abgebaut, Ende des Jahres zählte der Fachverband nur mehr 42.839 Beschäftigte. Auch die Zahl der Betriebe sank von 260 auf 252. Der Rückgang gehe schleichend vonstatten, oft seien es Umgruppierungen in internationalen Konzernen, meint Culik.
Die Chemische Industrie hat 2014 gut 600 Mio. € investiert, von den Boomjahren 2007/2008 ist man aber weit weg; 2007 wurde mit 1,17 Mrd. € fast doppelt so viel investiert wie 2014. Vor allem kleine Firmen würden aktuell schwer an Bankkredite kommen, hingegen gebe es viele Investoren, die nach Übernahmen Ausschau halten, so Culik. Die Branche geht davon aus, dass auch 2015 Umsatz und Personal stagnieren oder zurückgehen. (APA)