Wien. In der ersten Jahreshälfte 2015 profitiert Österreichs Wirtschaft von der Erholung im Euroraum, prognostizieren die Ökonomen der Oesterreichischen Nationalbank, von niedrigen Energiepreisen und der Abwertung des Euro. Diese Impulse sollten „stark genug sein, um (…) zu einem moderaten Konjunkturaufschwung in Österreich zu führen”. Dennoch dürfte die Wirtschaft schwächer wachsen als jene in Deutschland und der Eurozone. Allerdings sei die tatsächliche Lage der heimischen Wirtschaft besser als die Stimmung der Konsumenten und Unternehmen, lautet ein Ergebnis der Analyse.
Der Trend in Industrie und Exportwirtschaft sei positiv. Der OeNB-Exportindikator zeigt für das vierte Quartal 2014 sogar ein kräftiges Wachstum der Güter-exporte von 1,9%. In den kommenden Monaten sollte nicht nur die Erholung im Euroraum, sondern auch die Abwertung des Euro gegenüber US-Dollar und Schweizer Franken die Exporttätigkeit zusätzlich beflügeln.
Verbraucherstimmung mies
2014 wuchs Österreichs Wirtschaftsleistung um 0,4%. Für das erste und zweite Quartal 2015 erwartet die OeNB ein Wachstum des realen BIP um 0,2 bzw. 0,3% (saison- und arbeitstägig bereinigt gegenüber dem Vorquartal). Die Stimmung der Verbraucher und der Unternehmen in Österreich ist im Vergleich zu anderen EU-Ländern schlecht – Sorgen bereiten vor allem die Russland-Ukraine-Krise und die Entwicklung rund um die Hypo-Alpe-Adria-Abbaugesellschaft Heta.Die Inlandsnachfrage entwickelte sich im vierten Quartal schwach. Allerdings haben sich die Aussichten für den Privatkonsum verbessert: Der Einzelhandel verbuchte in Dezember und Jänner ein deutliches Plus. (APA/red)