„Lokales Inventar ist nach wie vor wichtig!”
© Goldbach Austria/Buchwald
PRIMENEWS Michael Graswald 04.05.2018

„Lokales Inventar ist nach wie vor wichtig!”

Goldbach Austria-Geschäftsführer Maurizio Berlini im ­Gespräch über ein sehr erfolgreiches Jahr 2017.

••• Von Michael Graswald

Die börsennotierte Goldbach Group hat ihren Stammsitz in Zürich. Seit 2002 ist die Tochterfirma Goldbach Austria bei uns präsent und vermarktet Werbung in allen elektronischen und digitalen Bereichen.

Wie Geschäftsführer Maurizio Berlini im medianet-Gespräch festhält, tragen sowohl die Digitalvermarktung – als langjährige Kernkompetenz – als auch der TV-Sektor mit Brands wie Dmax, Nickelodeon oder N24 Doku sowie das dritte Standbein, die ­digitale Out-of-Home-Vermarktung, ihren Teil zum Erfolg des Unternehmens bei.
Als Gruppe konnte Goldbach im vergangenen Jahr das beste Ergebnis seit Bestehen einfahren. Über einzelne Zahlen darf Berlini keine Auskunft geben; seine Zufriedenheit ist dennoch spürbar, denn für Berlini liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Werbeindustrie in jedem Fall in konvergenten Angeboten.

Mehrere Pferde im Stall

„Unser großer Vorteil ist, dass wir mehrere Pferde im Stall haben und unseren Kunden sehr zielgerichtete Kampagnen auf allen Screen-Medien aus einer Hand anbieten”, sagt Berlini.

Man setzt auf qualitative Reichweite, genaue Zielgruppenansprache und viel Kompetenz und Leidenschaft in Produktentwicklung, Service und Verkauf. Das alles unter dem Motto „simplify” – werbetreibenden Kunden und Partnern soll das Leben so einfach wie möglich gemacht werden. „Immer mehr Anbieter rittern um die Gunst der Werbebudgets. Das Angebot ist im Online-Bereich viel höher als die Nachfrage, deshalb gibt es logischerweise auch einen Preisdruck”, erklärt Berlini. Seiner Meinung nach hätten die globalen Player diesbezüglich einen gewaltigen Vorteil, da sie Produkte mit ganz anderen Skalierbarkeiten anbieten könnten. Um im zunehmend globalen Konzert mitzuspielen, ist es für lokale Player wie Goldbach notwendig, kooperative, qualitätsorientierte und smarte Angebote in vertrauten und bekannten lokalen Umfeldern zu formulieren.

Vertrauen für lokale Anbieter

„Die lokalen Inventare und die Glaubwürdigkeit der Unternehmen sind nach wie vor wichtig. Dafür müssen natürlich die Qualitätskriterien nachvollziehbar bleiben und der Kunde muss vor Ort Beratung, Service und das Produkt bekommen, das seinen Wünschen entspricht und seinen Werbezielen nutzt”, sagt Berlini.

Der rein Algorithmus-getriebene Internethype der Werbebranche scheint für sich allein nicht optimal zu funktionieren. Von verschiedenen Fachleuten und -medien wird die Schuld für diverse Fehlentwicklungen den langjährigen Online-Profis zugeschoben. Für Goldbach Austria scheint diese Kritik nicht zu gelten, auch wenn Geschäftsführer Berlini das relativiert: „Wir sind schon lange auf dem Markt. Sicher haben auch wir Fehler gemacht, machen heute noch nicht alles richtig, aber wir lernen laufend dazu. Deshalb nehme ich mir heraus, zu sagen, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben.”

Lokaler Partner zählt

Damit das in Zukunft so bleibt, wird es auch für Goldbach unerlässlich sein, ihre Kunden immer wieder aufs Neue zu überzeugen, dass sie ihre Werbebudgets mit lokalen Partnern so sicher wie möglich investieren. Für Berlini liegt das letztendlich aber an den Entscheidungsträgern auf Kundenseite: „Ob sie das auf Dauer wollen, ist die große Frage, gemessen werden Kampagnenerfolge dann leider oft doch nur an den geringen Kosten.” Er sieht für sein Unternehmen dennoch eine riesige Chance, sich gegenüber den globalen Playern klar zu differenzieren.

Auch bei Goldbach Austria merkt man, dass die Tendenz der Buchungen immer mehr in Richtung Programmatik geht, daher deckt man diesen Bereich bereits seit einiger Zeit im Portfolio ab. „Als Vermarkter ist es unsere Aufgabe, die Wünsche des Kunden möglichst optimal in entsprechende Werbeprodukte umzusetzen”, sagt der Geschäftsführer. Und die Kunden möchten momentan vor allem zwei Dinge: Bewegtbilder und konvergente Kampagnen. „Das kommt uns sicherlich zugute”, freut sich Berlini.
„Mit TV, DOOH, Online und Mobile Angeboten sind wir in Österreich und im D-A-CH- Raum äußerst flexibel aufgestellt und können Werbetreibende bei unterschiedlichen Bewegtbild-Kampagnen mit viel Know-how beraten.”

Konvergenz ist Trumpf

Z.B. können Kunden testen, wie sie ihre klassischen Plakatkampagnen digital unterstützen könnten. Aber auch die Verlängerung der TV-Kampagnen auf Online-Video oder auf SmartTV macht Sinn. Die Nachfrage nach hochwertigen und professionellen Video-Contents ist groß, und Kunden sind bereit, für diese Umfelder, in denen ihre Botschaften richtig ankommen, auch höhere Preise zu zahlen.

„Natürlich können wir solche Kampagnen auch datenunterstützt, z.B. auf Basis von Wetterdaten oder der TV-Kampagnenplanung, konvergent auf allen von uns vermarkteten Screens ausliefern. Das Konvergenzszenario ist komplex, aber wir sind dafür optimal aufgestellt.”

„Ich bin positiv gestimmt”

Alles in allem blickt Maurizio Berlini sehr zuversichtlich auf das kommende Jahr seiner Goldbach Austria: „Ich bin positiv eingestellt. Wir müssen zugleich realistisch sein – wir sind in einem sich stark verändernden Szenario und dürfen uns nicht ausruhen.” Es werde wichtig sein, sich auf neue Nutzungsszenarien einzustellen und die Angebote dementsprechend anzupassen. „Wenn das gelingt – und davon gehe ich aus –, bin ich sehr zuversichtlich”, sagt Berlini zum Abschluss.

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