„Sind in jeder Hinsicht eine Premium-Plattform”
© Katharina Schiffl
PRIMENEWS Redaktion 01.03.2019

„Sind in jeder Hinsicht eine Premium-Plattform”

Medienmanager Gerhard Riedler, Head of Global Media Sales bei Red Bull Media House, im ausführlichen Talk.

••• Von Dinko Fejzuli und Laura Schott

Seit dem 1. Mai 2018 verantwortet Gerhard Riedler als Global Head of Media Sales im Red Bull Media House die gesamte crossmediale, internationale Vermarktung des 360°-Markenportfolios mit allen Premiummarken wie ServusTV, dem Monatsmagazin Servus in Stadt & Land, Bergwelten, The Red Bulletin und Terra Mater.

medianet bat ihn um eine erste Zwischenbilanz nach rund zehn Monaten in der neuen Position.


medianet:
Herr Riedler, die Medienbranche muss seit zehn Jahren viele Herausforderungen meistern und Veränderungen auf sich nehmen. Ist davon auch im Red Bull Media House etwas zu spüren? Wie geht es Ihnen zurzeit?
Gerhard Riedler: Das Red Bull Media House ist multimedial aufgestellt. Unser Fernsehsender ServusTV ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, im Jänner erreichten wir mit 2,7 Prozent Marktanteil einen neuen Monatsrekordwert.

ServusTV ist auch werblich gut gebucht, es ist aber auf jeden Fall noch Luft nach oben. Ich denke, da wird sich 2019 noch einiges entwickeln. Der Printmarkt ist nach wie vor herausfordernd. Wir sind aber überzeugt, dass sich Menschen wieder zum Gedruckten zurücksehnen. Unser großes Asset sind unsere qualitativ hochwertigen Medien, mit denen wir die komplette Bandbreite abdecken. Weiters gibt es unsere Printprodukte international – vorrangig in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Red Bulletin ist zusätzlich noch in England, Frankreich, Mexiko und den USA erhältlich.
Wir investieren ganz bewusst in Qualität. Natürlich sind wir kostenbewusst – aber die Qualität steht bei uns immer im Vordergrund, sie ist die Grundvoraussetzung für unseren Erfolg.


medianet:
Wofür genau sind Sie im Red Bull Media House zuständig?
Riedler: Als Global Head of Sales bin ich für die Vermarktung aller Medienprodukte zuständig. Dazu zählen Print, TV und die Online-Portale.

medianet:
Welche Strategie verfolgen Sie, um Ihre Zielgruppe zu erreichen, zu halten und zu vergrößern?
Riedler: Wir erreichen unsere Zielgruppe grundsätzlich über alle Medienkanäle. Besonders stark entwickeln sich gerade unsere Online-Portale. Dort haben wir eine starke Reichweite in unseren Zielgruppen, sind allerdings sehr restriktiv, was die Vermarktung betrifft. Wir sehen uns in jeder Hinsicht als Premium-Plattform.

Auch auf den Online-Plattformen bergwelten.com und servus.com sind unsere Communities sehr aktiv.
Bei Print setzen wir jetzt stärker auf Nischenprodukte. Durch Line Extensions wie etwa die Red Bulletin Heroes Edition mit Marcel Hirscher können wir einerseits mehr Interessenten erreichen und andererseits unsere Produktpalette erweitern.
Ohne Line Extensions ist es heutzutage schwierig, Wachstum zu generieren.


medianet:
Das Red Bull Media House hat ja in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen …
Riedler: … in der Tat. Mit Servus in Stadt & Land haben wir genau den Punkt der Zeit getroffen, wir waren selbst ein ­bisschen überrascht vom Ausmaß des Erfolgs. Heute haben wir mit Servus allein in Österreich rund 70.000 Abonnenten und über 110.000 verkaufte Exemplare jeden Monat. Damit sind wir das größte Monats­magazin österreichweit. Um unser Level zu halten, müssen wir aber auch in andere Richtungen ausstreuen. Mit unserem neuen Magazin Servus Wein, das über unseren starken Abo-Stamm vertrieben wird, besetzen wir wieder ein neues Themenfeld.

medianet:
Sie haben gerade über Erfolge punkto Leser und Qualität gesprochen. Wie würden Sie das Red Bull Media House aus kaufmännischer Sicht analysieren?
Riedler: Wir haben eine mittelfristige Vision, an die wir alle glauben. Da sind wir mit Print schon weiter als bei TV, hier haben wir ein sicheres und rentables Produktspektrum aufgebaut.

medianet:
Sie sind auch ein Beispiel dafür, dass ein Unternehmen mit Investitionen in hochwertigen Content viel Geld verdienen kann.
Riedler: Das ist richtig. Wir haben mit den Terra Mater Factual Studios eine Produktionsfirma, die großartige Filme produziert und weiterverkauft. Dabei handelt es sich um hochwertigen Content. Dieses Niveau zu halten, kostet natürlich auch Geld. Dafür sind wir die österreichische Produktionsfirma, die mit den meisten Preisen belohnt wurde.

medianet:
Welche Ideen wollen Sie in diesem Bereich noch umsetzen? Wohin werden sich besonders Ihre Printprodukte entwickeln?
Riedler: Ein operatives Ziel ist ganz klar eine Stärkung der zentralen Vermarktung; wir arbeiten für alle Produkte und mit allen Ländern eng zusammen. Ein weiteres Ziel ist der kommerzielle Erfolg des Unternehmens. Wir glauben an unsere Produkte und investieren in neue Ideen.

medianet:
Die Kunden kommen zum Red Bull Media House und wollen nicht nur durch ein Inserat, sondern auch anders in die Produkte eingebunden werden. Wie funktioniert diese Einbettung, ohne von den Lesern oder Zusehern als plump wahrgenommen zu werden?
Riedler: Wir haben dafür eine eigene Kreativabteilung geschaffen, die Kundenanfragen übergreifend für TV, Print oder online umsetzt. Dadurch, dass wir hier flexibler und kreativer auf die Kunden zugehen, entstehen besondere Partnerschaften. Unser Fokus geht immer stärker vom klassischen Geschäft in Richtung Kreativlösungen. Dieser Ansatz ist die richtige Art für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

medianet:
Worin liegen Ihre größten Stärken als Unternehmen?
Riedler: Wir agieren im Bereich TV, Print und Online aus einem Guss. Diese Gemeinsamkeit der Aktivitäten, unser internationaler Charakter und die Möglichkeit, auch außergewöhnliche Ideen zu realisieren, sind unsere größten Assets. Wir haben aber auch den Anspruch, die Refinanzierung unserer Produkte noch weiter voranzutreiben. Dieser Ansatz funktioniert nur, wenn man medienübergreifend denkt.

medianet:
Zählt das Produkt Red Bull Mobile in dieser Strategie dazu?
Riedler: Selbstverständlich, da können wir noch viel mehr machen. Momentan sind wir in zwei Ländern vertreten, in Österreich und in Polen. Mit 2019 werden wir auch im Oman starten. Red Bull Mobile ist etwas, das wir sofort über viele Länder der Welt skalieren können. Das Produkt eignet sich gut dafür, die Marke in einem Land zu stärken, ein junges Publikum zu erreichen und mehr Geld zu verdienen. Wir haben Partnerschaften mit den jeweiligen Telefon-Providern, die uns ein Zusatzeinkommen sichern. Das Ganze hat großes Wachstumspotenzial.

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