Ausgeträumt, aufgewacht
© Schwarz-König/Re/Max Austria
Immoexperte Aufgrund der Angebot-Nachfrage-Situation erwartet Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer Re/Max Austria, günstigere Einfamilienhäuser.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 11.11.2022

Ausgeträumt, aufgewacht

Zinsen, Inflation – die aktuellen Umstände lassen den heimischen ­Einfamilienhausmarkt auf das niedrigste Niveau seit 2014 fallen.

AMSTETTEN. „Dass ein Einfamilienhaus für viele Österreicher der absolute Wohntraum ist, ist bekannt. Die Nachfrage hat sich mit Beginn der Pandemie nochmals verstärkt, der Trend zu Homeoffice und Wohnen im Grünen war besonders stark ausgeprägt. Gleichzeitig wurde das Angebot immer weniger und die Preise sind stark gestiegen”, so der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer.

Seit dem Jahr 2019 schrumpfe der Einfamilienhausmarkt in Österreich – im ersten Halbjahr 2022 sogar auf das niedrigste Niveau seit 2014. Mit 4.633 Kaufakten fehlten auf den Vorjahresvergleichszeitraum österreichweit 130 Einheiten oder –2,7%, auf das Spitzenjahr 2018 sogar –1.286 Häuser oder –21,7%.

Statistik hinkt hinterher

„Mittlerweile sehen wir am Markt eine Situation, die in den Statistiken noch nicht angekommen ist. Aufgrund von stark steigenden Lebenshaltungskosten, einer Inflation, so hoch wie schon lange nicht mehr, den steigenden Zinsen und den Verschärfungen bei der Kreditbeschaffung, ist die Anzahl der Einfamilienhausinteressenten, die sich einen Kauf auch leisten können, deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig steigt seit drei Monaten das Angebot. Das wird dazu führen, dass es zu einer merklichen Entspannung bei den Einfamilienhauspreisen kommen wird”, erläutert Reikersdorfer.

Der österreichweite Einfamilienhauspreis betrug 2022 typischerweise im Mittel 347.313 €. Das bedeutet einen Anstieg innerhalb von zwölf Monaten um +40.229 € und im Fünfjahresvergleich einen Zuwachs von +55,5%. (hk)

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