Bau boomt bestens
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Auch die rege Bautätigkeit der Bundesimmobiliengesellschaft (oben: Med Campus Graz) sorgt für wichtige Impulse.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 15.02.2019

Bau boomt bestens

Nachdem der Umsatz schon 2017 um 7,4% auf 47 Mrd. € gestiegen ist, beschleunigt die Baukonjunktur nochmals.

WIEN. In den ersten sechs Monaten 2018 erreichte die Bauwirtschaft hierzulande mit einem Umsatzwachstum von rund zwölf Prozent nominell das beste Halbjahresergebnis seit 2007.

Für das Gesamtjahr 2018 sollte zumindest ein Plus über dem Ergebnis von 2017 im Bereich von acht Prozent nominell erreicht worden sein.

Alle Sparten im Aufwind

2017 sind die Umsätze im Wohnungsneubau um 15% auf 6,1 Mrd. € gestiegen, die Umsätze der Baunebengewerbebranchen, die vielfach vom Wohnbau abhängig sind, um acht Prozent auf 22,7 Mrd. €.

Auch 2018 hat dieser Bereich dank weiterhin überdurchschnittlich hoher Baubewilligungszahlen sowie der hohen Umsatzzuwächse kaum an Schwung verloren. Insgesamt kann für das Vorjahr mit einer Neubauleistung von mehr als 62.000 neuen Wohnungen in Österreich gerechnet werden, womit sich auch der bereits vorhandene Nachfrageüberhang am heimischen Wohnungsmarkt verkleinern würde. (Das heißt jedoch nicht, dass auf regionaler Ebene – besonders in den Ballungsräumen – alle Angebotslücken geschlossen werden können.)
Dem Industrie- und Wirtschaftsbau hingegen fehlten 2017 vor allem öffentliche Aufträge. Obwohl private Auftraggeber schon begonnen haben, mehr in Bauprojekte zu investieren, stagnierte der Spartenumsatz bei 4,9 Mrd. €. Erst 2018 hat sich die Konjunktur in dieser Sparte auf breiter Front erholt, und die Bauunternehmen verbuchten in diesem Bereich ein Umsatzplus von durchschnittlich dreizehn Prozent nominell. Dieses sehr gute Ergebnis spiegelt die optimistischen Investitionspläne der heimischen Industrie- und Gewerbebetriebe wider, die den Anteil ihrer geplanten Gebäudeinvestitionen deutlich aufgestockt haben. Mehr als ein Fünftel ihrer gesamten Investitionsausgaben bzw. etwa zwei Mrd. € sind für Bauprojekte vorgesehen, das ist der höchste Anteil seit Jahren. Darüber hinaus sieht das Bundesbudget eine Ausweitung der Investitionsausgaben der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) von mehr als 20% auch für heuer vor.

Gute Tiefbau-Aussichten

Unterstützung findet der Opti­mismus in den erwarteten Mehrausgaben für Investitionen der ÖBB und der Asfinag, die 2019 um knapp 15% steigen sollen.

Stärkere Wachstumsimpulse sind auch von der Energiewirtschaft zu erwarten, die Mehrinvestitionen in den Netzausbau und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen angekündigt hat.
Weiters sorgt die Telekom­industrie auch 2019 mit den Ausgabenzuwächsen im Rahmen der Breitbandmilliarde für eine Beschleunigung der Spartenkonjunktur. (pj)

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