WIEN. Heuer haben im ersten Halbjahr deutlich mehr Immobilien den Eigentümer gewechselt als im Vergleichszeitraum 2014. Die Zahl der Verkäufe legte um 36% auf 21.500 zu, das Transaktionsvolumen um 30,5% auf 4,13 Mrd. Euro. Dies geht aus dem aktuellen Re/Max-Immobilienspiegel hervor, der auf Basis der im Berichtszeitraum erfolgten Eintragungen im Grundbuch erstellt wird.
„2015 ist der Markt quasi explodiert und zwar nicht preismäßig, sondern mengenmäßig”, berichtet Re/Max-Chef Bernhard Reikersdorfer. Bundesweit erhöhte sich der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Jahresabstand um – verglichen mit früheren Anstiegsraten – moderate 1,5% auf 2.719 Euro.
Trend zu kleineren Einheiten
Mittlerweile kaufen die Menschen kleinere Wohnungen. Heuer war die typische Eigentumswohnung 67 m2 groß, vor zwei Jahren lag der Schnitt noch bei 78 m2, die Trendumkehr läuft seit 2014.
Im Schnitt kostete eine Wohnung, die heuer zwischen Jänner und Juni gekauft wurde, 170.453 Euro (-2%). Im Fünf-Jahres-Vergleich verteuerten sich die Preise der verkauften Immobilien allerdings um 34%. „Die billigen Wohnungen legten beim Quadratmeterpreis nochmals zu, während die teureren beinahe auf dem Vorjahresniveau blieben”, so Reikersdorfer.
Wien wird billiger
Erstmals seit sieben Jahren haben die Quadratmeterpreise in der Bundeshauptstadt heuer nachgegeben: um 1,4% auf durchschnittlich 3.373 Euro. Das waren laut Re/Max aber immer noch um 54,7% mehr als im legendären Boom-Jahr 2010. „Mit Preissprüngen ist in absehbarer Zeit in Wien nicht zu rechnen, wir erwarten weitgehend stabile Preise”, heißt es.
Den massivsten Immobilienboom hat das Burgenland erlebt: +61% beim Transaktionsvolumen, +76% bei der Anzahl der Wohnungsverkäufe. Die Steigerungen gingen freilich von einem sehr tiefen Niveau aus. Das Burgenland ist immer noch Österreichs billigstes Pflaster: Der Durchschnittspreis je verkaufter Wohnung sank um 8,3% auf 72.016 Euro. (APA/lk)