„Des einen Freud’ …”
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FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 29.04.2022

„Des einen Freud’ …”

In fast allen Bezirken sind die Quadratmeterpreise von ­Eigentumswohnungen 2021 gegenüber 2020 gestiegen.

WIEN. Regelmäßig untersucht die Online-Plattform willhaben die wichtigsten Entwicklungen am heimischen Immobilienmarkt. Nun wurden mehr als 100.000 Anzeigen von Eigentumswohnungen analysiert und die Angebotspreise aus den Jahren 2020 und 2021 miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen deutlich: In rund 95% der untersuchten Bezirke zogen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise von Eigentumswohnungen weiter an. Bezirke mit zu stark schwankenden bzw. zu geringen Datenmengen wurden von den willhaben-Analysten nicht berücksichtigt, genauso wurden einzelne „Ausreißer” außen vor gelassen.

Am stärksten stiegen die angebotenen Preise im Bezirk Eisenstadt-Umgebung im Burgenland; hier wurde eine Erhöhung von 36,9%, von 2.830 auf 3.874 €/m² verzeichnet.

Viel rauf, wenig runter

„Der Aufwärtstrend der Quadratmeterpreise für Eigentum riss auch 2021 nicht ab”, erklärt Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, und analysiert: „Fast überall waren Preissteigerungen zu verzeichnen. In nur fünf Prozent der beobachteten Bezirke wurde ein günstigerer Quadratmeterpreis als noch im Vorjahr beobachtet. Vielerorts wird aktuell sehr intensiv gebaut, besonders starke Schwankungen sind daher in manchen Regionen auch auf die individuelle Marktwirkung einer großen Zahl neuer Wohneinheiten beziehungsweise Wohnbauprojekte zurückzuführen.”

Günstiger wurde es laut willhaben im kärntnerischen Feldkirchen (–1,8% auf 3.430 €/m²), im niederösterreichischen Scheibbs (–2% auf 2.139 €/m²), in Freistadt (–13,1% auf 2.818 €/m²), Perg (–2,5% auf 2.857 €/m²) und Wels-Land (–1,9% auf 3.316 €/m²) in Oberösterreich sowie im vorarlbergerischen Dornbirn (–7,1% auf 5.303 €/m²). Trotz des Preisabfalls waren Eigentumswohnungen in Dornbirn immer noch die teuersten im Bundesland.
In den anderen Bundesländern – Burgenland, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien – sei es in keinem einzigen Bezirk billiger geworden. Günstiger oder nicht, der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag willhaben zufolge 2021 in allen österreichischen Bezirken im vierstelligen Bereich.

Teure und günstige Extreme

Der erste Wiener Gemeindebezirk, Innere Stadt, war mit durchschnittlich 14.252 €/m² der exklusivste in ganz Österreich. Weitere Spitzenreiter waren Kitzbühel in Tirol (10.160 €/m²) und der achte Bezirk Wiens, die Josefstadt (7.891 €/m²). Unter den Top 10 der teuersten Bezirken befand sich, neben den Wiener Gemeindebezirken, Innsbruck auf Platz sieben mit durchschnittlich 6.957 €/m².

Nicht nur die teuersten Kaufpreise wurden im Rahmen der willhaben Immobilien-Marktübersicht ermittelt. Wer in besonders preiswerten Bezirken kaufen wollte, war vor allem mit niederösterreichischen und steirischen Bezirken gut beraten. Hier gab es die Bezirke mit den günstigsten Quadratmeterpreisen zu finden. Auf’s Preiswert-Stockerl schafften es Gmünd (1.168 €/m²), Murtal (1.435 €/m²) und Lilienfeld (1.486 €/m²).

Aufsteiger pro Bundesland

Die größte Preissteigerung verzeichnete, wie schon vorweggenommen, im Burgenland Eisenstadt-Umgebung mit 36,9%.

Es folgt in Kärnten Sankt Veit an der Glan mit 35% auf 2.198 €/m², in Niederösterreich Neunkirchen mit 34,4% auf 2.523 €/m², in der Steiermark Hartberg-Fürstenfeld mit 31,7% auf 2.676 €/m², in Oberösterreich Schärding mit 24,8% auf 2.893 €/m², in Tirol Kufstein mit 23,8% auf 5.643 €/m², in Salzburg Tamsweg mit 23,7% auf 3.447 €/m², in Wien der zehnte Bezirk, Favoriten, mit 23,6% auf 4.881 €/m² und in Vorarlberg Feldkirch mit 22,1% auf 5.058 €/m². Einzig weiterer Bezirk Österreichs mit Steigerungen größer als 30% war noch Gänserndorf in Niederösterreich – plus 31,1% auf 3.494 €/m². (hk)

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