••• Von Paul Christian Jezek
MÜNCHEN/WIEN. Die europäische Immobilienwirtschaft ist mehrheitlich (sehr) positiv gestimmt – „diese Erwartungshaltung schlägt sich auch in der hohen Beteiligung an der Expo Real nieder”, sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung, Messe München.
„Gleichwohl verunsichert das Brexit-Chaos und wir sehen, dass die Niedrigzinspolitik polarisiert. Im Konferenzprogramm werden diese Themen, wie auch die Entwicklung von Weltwirtschaft und internationaler Politik sowie deren Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft, zur Diskussion stehen.”
Es war ein starkes Jahr
79 Prozent von 1.880 Teilnehmern am Expo Real-Stimmungsbarometer erwarten für ihr Unternehmen 2019 ein eher gutes Ergebnis,14 Prozent sogar ein Rekordjahr.
Deutschland und Österreich gelten weiterhin als sicherer Hafen. Die Immobilienprofis meinen zum Großteil, dass die Investitionssummen hier weiter steigen (55 Prozent) oder gleichbleiben (38 Prozent). Mit Blick auf die EU außer Deutschland rechnen immerhin 44 Prozent mit einer erneuten Steigerung und 47 Prozent mit einem gleichbleibenden Niveau. Nur zu UK schlägt das Pendel in die andere Richtung: 62 Prozent der Befragten gehen hier von sinkenden Investitionssummen aus, 29 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Summen.
Das Chaos um den Brexit macht sich in der Immobilienwirtschaft deutlich bemerkbar. 19 Prozent der befragten Immobilienprofis spüren es beim Geschäft, rund ein Drittel hat die Investment-Strategie angepasst. 20 Prozent rechnen im Falle eines No-Deal-Brexit mit massiven Folgen für ihr Geschäft.
Die dauerhaft manifestierte Niedrigzins-Politik polarisiert:
Jeweils die Hälfte der Befragten betrachtet diese Entwicklung als Segen beziehungsweise als Fluch.
Wichtigste Einflussfaktoren
Die folgenden Bereiche bewerten die Befragten als besonders maßgeblich für die Immobilienbranche in Europa: Bezahlbares Wohnen (57 Prozent), Zinspolitik (53), Flächenmangel (49), Fachkräftemangel (45), Digitalisierung (39), hoher Liquiditätsdruck bei internationalen Investoren (38) sowie Klimawandel/-schutz (37 Prozent).