Domizil-Tendenzen
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FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 04.02.2022

Domizil-Tendenzen

Die wichtigsten Trends des Immobilienjahres 2022 erfragte "medianet" bei Judith Kössner, Head of Immobilien willhaben.

WIEN. Als sehr dynamisch und ertragreich entwickelt kann man den Immobilienmarkt der vergangenen Jahre beschreiben. Nun stünden der Branche zahlreiche Veränderungen bevor, die zu einer noch stärkeren Digitalisierung und Transparenz führen werden. Die Effizienz und Nachhaltigkeit von Wohnraum werde laut Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, ebenfalls wichtiger. Und was tut sich sonst?

Es wird kostspieliger …

Trotz der pandemiebedingten Herausforderungen wurde kräftig in die Entwicklung neuer Wohnbauten investiert. Gleichzeitig stiegen die Baukosten und Bodenpreise stark an. Das machte die Fertigstellung von Wohnimmobilien teurer.

Bauherren müssen sich im neuen Jahr auf weiter steigende Baukosten einstellen: „Auf sie kommen höhere Energie- und Materialkosten sowie Transportkosten zu. Zudem stellen die allgemeine Knappheit wichtiger Baumaterialien und Lieferengpässe ein Problem dar, was vor allem Auswirkungen auf Termin­einhaltungen haben wird”, erklärt Kössner. Letztlich würden die höheren Kosten den Käufern und Mietern weitergereicht.

… kleiner und nachhaltig

Die Zahl an Einpersonenhaushalten in Österreich kletterte seit 2010 von 1,3 Mio. auf mehr als 1,5 Mio. im Jahr 2020.Dieser Trend zu Single-Haushalten werde auch 2022 nicht abreißen. Und laut Prognosen wird bis 2030 ein Zuwachs auf 1,6 Mio. erwartet.

Auch der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, Green Buildings und ökologischen Konzepten werde immer größer. Nachhaltig Bauen ist zwar nichts Neues, neu ist aber die Dynamik, die rund um das Thema entfacht ist. Unternehmen mit einer klaren „grünen” Positionierung und Lösung werden in Zukunft von höheren Renditen und einer größeren Auftragssicherheit profitieren. „Aus unseren willhaben-Umfragen geht hervor, dass eine bessere Umweltbilanz von Immobilien für Käufer und Mieter zunehmend wichtig wird. Alle umweltschonenden Maßnahmen sollten daher transparent, messbar und überprüfbar sein”, rät Kössner.

Digitalisierung und PropTechs

Vom schnellen Aufwärtstrend der Digitalisierung profitiert auch die Immobranche: Die Zahl der PropTechs nimmt laufend zu. Technologie-Anbieter und Start-ups versuchen, das Leben der Immobiliensuchenden und -anbietenden einfacher, strukturierter und weniger aufwendig zu gestalten. Das beginnt bei der Besichtigung von Immobilien, über begleitende Themen wie Finanzierung und Preisermittlung bis hin zur Abwicklung eines Kaufs oder der Anmietung einer Immobilie. PropTechs werden die Immobilienbranche noch effizienter machen, ist man bei willhaben überzeugt.

Büroflächen & Self Storage

Wohnungen, Häuser und Grundstücke sind in der Pandemie gefragter denn je. Doch aufgrund des starken Voranschreitens der Digitalisierung und Homeoffice gestaltet sich die Zukunft für Büroflächen herausfordernd. Viele Arbeitnehmer wollen auch in Zukunft weiterhin zu Hause arbeiten, und Unternehmen müssen dies auch anbieten, um gute Mitarbeiter zu finden. Der Trend geht somit stärker in Richtung geteilte Arbeitsplätze und hybride Konzepte. Das werde laut willhaben dazu führen, dass Büros in Zukunft wohl multifunktionaler ausfallen werden.

Die geänderten Wohnverhältnisse haben noch einen weiteren Trend hervorgebracht: Self Storage. Das Einlagern von Möbeln und persönlichen Gegenständen auf urbanen Mikro-Lagerflächen werde laufend beliebter, um lang- oder kurzfristig neuen Stauraum zu schaffen, so Kössner. Immer häufiger fänden sich Abteile auch innerstädtisch, auf vormals ungenutzten Erdgeschossflächen, die von Self Storage-Anbietern quadratmeterweise vermietet werden. (hk)

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