AMSTETTEN. „Der Immobilienmarkt hat sich seit Mitte 2022 spürbar verändert, das betrifft auch die Eigentumswohnungen. Das Angebot ist in den letzten Monaten merklich gestiegen. Wer kaufen möchte, hat derzeit eine wesentlich größere Auswahl”, sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria. Die Nachfrage sei aufgrund der allgemeinen Verunsicherung, der steigenden Zinsen bzw. der verschärften Kreditvergaberichtlinien deutlich zurückgegangen. Letztere müsse unbedingt angepasst werden, fordert Reikersdorfer, denn die aktuelle Regelung stelle selbst Besserverdiener vor unüberwindbare Hürden.
Es geht abwärts
Nur 19.999 Wohnungen wurden von Jänner bis Juni 2023 im amtlichen Grundbuch für neue Eigentümer eingetragen, ein Minus von 23,8% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Auch die Durchschnittspreise sind 2023 den Re/Max-Experten zufolge das erste Mal seit 2015 nicht gestiegen, sondern gefallen, bundesweit um –1,6 %. Aufgrund der geringeren Menge und der geringeren Preise ergibt die Analyse des Re/Max-ImmoSpiegels auf Basis der Kaufvertragssammlung von Immounited, den Experten für Immobiliendaten, für das erste Halbjahr 2023 einen Transaktionswert von 5,60 Mrd. € nach 7,55 Mrd. € vor einem Jahr. Es fehlen also 1,95 Mrd. € oder 25,8%. Damit liegt der Transaktionswert auf dem Niveau von 2018/2019.
„Eine bedenkliche Entwicklung nimmt die Errichtung von Neubauten von Bauträgern und Genossenschaften. Diese sind in den letzten Monaten − aufgrund der vorherrschenden Rahmenbedingungen – sehr stark zurückgegangen. Das wird massiv auf das Neubauangebot 2024 und danach drücken, denn die Bevölkerung und ihre Wohnflächenansprüche wachsen nach wie vor”, so Reikersdorfer. (hk)
