••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Der österreichische Immobilienmarkt ist weiterhin im Aufwind. Das bestätigen beispielsweise die Spitzenrenditen, die z.B. im Bürobereich knapp die 4%-Marke erreicht haben.
„Im Immobilienbereich gibt es in Österreich keinen Finanzierungsengpass”, sagt Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate der Bank Austria.
„Die Banken finanzieren, und der Wettbewerbsdruck hat zugenommen. Wir sind im Neugeschäft gut unterwegs, aber es wird nicht leicht, das Rekordvolumen des vergangenen Jahres von 3,7 Mrd. Euro heuer wieder zu erreichen.”
Die 4-Milliarden-€-Schwelle
Dass Investoren am österreichischen Immobilienmarkt starkes Interesse haben, sieht man nicht nur an den zurückgekommenen Renditen, sondern auch am Investitionsvolumen bei kommerziellen Immobilien.
„Das Ergebnis des ersten Halbjahrs lag mit rund 1,3 Mrd. Euro auf ähnlich hohem Niveau wie im Rekordjahr 2015”, rechnet Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria, vor. „Da die zweite Jahreshälfte aber traditionell besser geht und einige große Deals in der Pipeline sind, sind die Aussichten gut, dass im Gesamtjahr 2016 mit 3,9 Mrd. Euro ein zumindest ähnlich hohes Investitionsniveau wie im letzten Jahr erreicht werden kann.”
Der Wiener Büromarkt
Im Vergleich mit anderen europäischen Städten weist der Wiener Büromarkt eine niedrige und im Premiumsegment sehr stabile Leerstandsrate auf.
Eine vergleichsweise niedrige Neuproduktion von Büroflächen unterstützt diesen Trend. Die Neuproduktion von Büroflächen in Wien ist 2015 gegenüber 2014 noch einmal von 144.000 auf nur mehr rund 115.000 m² gesunken. 2016 wird das Neubauvolumen voraussichtlich unter 60.000 m² liegen und damit einen historischen Tiefststand erreichen. Allerdings sind für die kommenden Jahre zahlreiche Projekte in Planung und teilweise auch schon in Bau, sodass spätestens ab 2017 wieder mit einer deutlichen Zunahme der Neubautätigkeit zu rechnen ist.
Es ist davon auszugehen, dass sich der Druck auf alte Büroflächen damit verstärken wird.