Erste-Wohnstudie
© Erste Bank/Sebastian Reich
Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Bank Österreich, kommentiert die Ergebnisse der Wohnstudie 2021 der Erste Bank.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 11.06.2021

Erste-Wohnstudie

Immer weniger können sich Eigentum leisten, aber die Mehrheit ist mit ihrer Wohnsituation „sehr zufrieden”.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Wohnen ist nicht billig und wird es auch so bald nicht werden. Eher zeichnet sich das Gegenteil ab. Im Rahmen einer repräsentativen Wohnstudie von Imas International im Auftrag der Erste Bank, Sparkassen und s Bausparkasse, die im Frühjahr 2021 die aktuelle Wohnsituation der Österreicher abgefragt hat, gaben 39% aller Mieter an, in den nächsten Jahren Eigentum erwerben zu wollen. Setzt man diesen Wert allerdings in Relation mit den Befragungsergebnissen von vor drei Jahren, zeichnet sich eine Tendenz ab: 2018 wollten noch 49% Eigentum erwerben, heute sind es also um zehn Prozent weniger.

Erste Bank Oesterreich-Vorstand, Thomas Schaufler dazu: „Die Wohnstudie 2021 liefert hier eine klare Antwort für diesen deutlichen Rückgang: Fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gibt an, dass diese zwar gern Eigentum erwerben möchte, sich dieses aber nicht leisten kann.” Besonders davon betroffen ist die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen (54%), also genau jene Zielgruppe, die sich ersten Wohnraum schaffen möchte.
Laut Deloitte Property Index mussten in Österreich im Jahr 2020 für einen durchschnittlichen Wohnraum (70 m²) zehn durchschnittliche Bruttojahresgehälter bezahlt werden – 2019 waren es noch sechs. Wie sich dieser Markt weiterentwickelt, hänge laut Schaufler stark vom weiteren Verlauf der Pandemie, der Zins- und Baustoffrohpreisentwicklung ab. Derzeit sei aber nicht davon auszugehen, dass sich die Dynamik am Immobilienmarkt wesentlich ­abschwäche.

Wunsch: „mehr Platz”

72% der Befragten gaben an, „sehr zufrieden” mit ihrer Wohnsituation zu sein, 2020 waren es nur 66%. Und: Eigentümer sind wesentlich zufriedener (+20%) mit ihrer Wohnsituation sind als Mieter. „Ein Unterschied in der Zufriedenheit zwischen Mieter und Eigentümer hat zwar schon immer bestanden, aber 2021 ist dieser weiter gestiegen”, so Christian Reingruber, Vorstandsvorsitzender der s Bausparkasse.

Jeder fünfte Befragte (21%) wünscht sich mehr Platz: Besonders junge Erwachsene zwischen 18 und 34 Jahren (37%), Mieter (33%) und Mehrpersonenhaushalte (33%) hätten laut der Studie derzeit das Bedürfnis nach mehr Wohnfläche.

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