Gefühltes und Wahres
© Raiffeisen Immobilien Österreich / APA-Fotoservice/Tesarek
Die beiden Sprecher Raiffeisen Immobilien Österreich, Peter Mayr (l.) und ­Peter Wein­berger (r.), nahmen Matthias Reith (2.v.l.) und Casper Engelen von Raiffeisen Research in ihre Mitte.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 19.08.2022

Gefühltes und Wahres

Ob Wohnen in Österreich wirklich immer weniger leistbar ist, ließ Raiffeisen erfragen. Raiffeisen Research analysierte die Fakten.

WIEN. In einer von Raiffeisen Immobilien Österreich, der Immobilienmaklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe, bei Gallup in Auftrag gegebenen Umfrage sehen 71% der Befragten in der Schaffung leistbaren Wohnraums die größte Herausforderung der Immobilien-Branche – weit vor Nachhaltigkeit & Klimaschutz mit 14% sowie Versiegelung & Bodenverbrauch mit 13%.

73% sind der Meinung, dass sich das Wohnen in den letzten Jahren stärker verteuert hat als andere Lebensbereiche. „Dieses Meinungsbild wollten wir aber auch mit der Lage in anderen Ländern Europas vergleichen. Denn das Thema Leistbarkeit ist natürlich kein rein österreichisches”, so die Sprecher von Raiffeisen Immobilien, Peter Weinberger und Peter Mayr.

In der goldenen Mitte

Raiffeisen Research habe daher einen Blick über die Landesgrenzen geworfen, und es zeigte sich, dass Wohnen in Österreich im internationalen Vergleich relativ gut leistbar ist. 2020 wurden für Wohnkosten (Eigentum und Miete im Schnitt) 17,7% des verfügbaren Haushaltseinkommens aufgewendet – damit liegt Österreich im EU-Mittelfeld. Für 2022 erwartet Casper Engelen, Ökonom bei Raiffeisen Research, allerdings einen Energie-bedingten Anstieg auf rund 22%: „Die Jahre mit relativ stabiler Wohnkostenbelastung dürften somit vorbei sein.”

Aufgrund der Zinswende sieht Matthias Reith, Senior-Ökonom bei Raiffeisen Research, die Zeit der hohen Preisanstiege zwar zu Ende gehen, aber keine scharfe Preiskorrektur. (hk)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL