••• Von Helga Krémer
WIEN. Alle im Immobilienindex der Wiener Börse, dem IATX, gelisteten Immo-AGs präsentierten dieser Tage ihre durchwegs soliden Halbjahresergebnisse.Die CA Immo berichtete von einem „starken Ergbniswachstum”, die Immofinanz von einer „starken Ergebnisentwicklung”, die S Immo von einem „starken Halbjahr” und die UBM von einer „starken Bilanz”. Nur die Warimpex stapelte mit „positive Entwicklung” eher tief. Aber wie stark befinden die Analysten Österreichs Immo-Werte?
CA Immo
Der FFO 1 liegt mit 73,9 Mio. € um acht Prozent über dem Vorjahreswert, für 2022 erwartet der Vorstand der CA Immo einen FFO1 von mehr als 125 Mio. €. Der EPRA NTA (Nettoimmobilienwert) erhöhte sich zum 30.6.2022 auf 42,35 €/Aktie (+5,7% gegenüber dem Jahresende). Das EBITDA zeigte sich mit 93,2 Mio. € robust, der Rückgang um 18,9% zum Vorjahr ist auf ein außergewöhnlich hohes Verkaufsergebnis im Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Die Analysten der deutschen Bank sehen die CA Immo bei „buy”, Erste Group Research bei „accumulate” und einem Kursziel von 34 €.
Immofinanz
Der FFO 1 aus dem Bestandsgeschäft kletterte um 6,1% auf 78,7 Mio. €, das Konzernergebnis belief sich auf 162,7 Mio.€. Aufgrund des Verwässerungseffekts, bedingt durch eine höhere Anzahl von Aktien aus der Wandelanleihe 2024, ging der FFO 1/Aktie jedoch auf 0,58 € zurück (–3,3%). Die neue Hauptaktionärin CPI Property Group und der damit einhergegangene Kursrutsch lässt die Analysten bei der Immofinanz uneins zurück.
Christoph Schultes von der Erste Group Research empfielt „reduce”: „Der Kursrutsch reflektiert nicht nur das Marktumfeld und den Verwässerungseffekt, sondern auch die Verunsicherung über Strategie und Zukunft des Unternehmens. Eine schnelle Kurserholung erwarten wir nicht, auch wenn der Buchwert weit über dem aktuellen Kurs liegt.” Raiffeisen Research sieht „ein gewisses Aufwärtspotenzial” und empfielt „buy”, Kepler Cheuvreux und Wood & Company „hold”.
S Immo
Ihr EBITDA konnte die S Immo um mehr als 23% auf 48,9 Mio. € steigern; das Ergebnis aus der Immobilienbewertung verringerte sich deutlich, liegt bei 20,8 Mio. € und drückt das EBIT trotz der positiven operativen Entwicklung von 166,3 auf 64,8 Mio. €. Aufgrund des Übernahmeangebots der CPI Property Group von 22,85 €/Aktie zeigen sich die Analysten eher vorsichtig: „sell” von Raiffeisen, „hold” von SRC Research, „reduce” von Erste Group Research. „Unter der Annahme, dass sich das Marktumfeld in den kommenden Monaten nicht dramatisch verbessert, erwarten wir nach Ablauf der Nachfrist Mitte November eine starke Kurskorrektur, die den Aktienkurs weit unter 20 Euro drücken könnte”, so Schultes.
UBM Development
Die Bilanz der UBM blieb im 1. Halbjahr auch nach Akquisition des Zollhafens Mainz und Auszahlung der Dividende 2022 stark mit liquiden Mitteln von rund 340 Mio. € und einer Eigenkapitalquote von 35%. Von SRC Research, Erste Group, Hauck & Aufhäuser, Raiffeisen Bank International und M.M. Warburg heißt es daher „buy”. Zudem spreche die starke ESG-Ausrichtung ebenfalls für die Aktie.
Warimpex
Mit der Steigerung der Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien um 52% und der Umsatzerlöse im Hotelbereich um 77% konnte die Warimpex ihr EBITDA auf 10,7 Mio. € mehr als verdoppeln. „Alles in allem sehen wir die Warimpex-Aktie angesichts des hohen Buchwertabschlags, der attraktiven Projektpipeline und der Erholung des Hotelgeschäfts weiter als unterbewertet an”, erklärt Schultes; er empfiehlt daher „buy” und ist damit einer Meinung mit Raiffeisen Research.