Logistik als Sieger
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Steigende Lagerbestände sorgen für vermehrten Logistik-Immobilien-Bedarf; auch Online-Handel treibt die Nachfrage.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 28.05.2021

Logistik als Sieger

Re/Max Commercial-Marktanalyse: Logistikbranche ist einer der größten, wenn nicht sogar der größte Krisengewinner.

WIEN / AMSTETTEN. Schon das Jahr 2019 markierte mit einem Transaktionsvolumen von rund 450 Mio. € ein Allzeithoch bei Logistik-Immobilien – ein Wert, der 2020 noch einmal mit 500 Mio. € übertroffen wurde. Diese Immobilien-Investment-Asset-Klasse rangierte damit auch erstmalig – hinter Wohnen und Büro – auf Rang drei und war die einzige Immobilienart, die ein steigendes Volumen im Vergleich zum Vorjahr realisieren konnte.

Nachfrageüberhang

Aufgrund der gestiegenen Preise für Logistikimmobilien bei unveränderten Logistikmieten haben sich die Spitzenrenditen vom Vorjahreswert mit fünf Prozent deutlich auf 4,5% verringert. „Wir sehen auch im laufenden Jahr 2021 einen deutlichen Nachfrageüberhang bei Logistik-Immobilien. Deshalb gehen wir heute davon aus, dass sich die Renditen weiter in Richtung vier Prozent und möglicherweise sogar darunter orientieren werden”, erläutert Stefan Krejci von Re/Max Commercial.

Steigende Lagerbestände würden die Nachfrage nach passenden Immobilien ebenfalls nach oben treiben; einen möglichen Indikator dafür liefert der EMI (UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex), der im April 2021 mit 64,7% auf den höchsten Wert seit Indexbeginn angestiegen ist.
Ein Mehr im Lager ist auch gleichbedeutend mit einer erhöhten Versorgungssicherheit, die sich im letzten Jahr teilweise als durchaus kritisch herausgestellt hat – siehe gestörte Lieferketten. Als weiterer möglicher Treiber gilt für Re/Max auch die Neuverteilung von Produktionsstandorten an sich. Neue Produktionsstätten und – damit auch einhergehend – verkürzte Lieferwege könnten durchaus mit steigenden Lagerbeständen korrelieren und seien somit miteinander verwoben.

Ausschlaggebende Politik

„Entscheidend wird jedenfalls die Frage sein, wie sich der politische Wunsch nach Versorgungssicherheit und gestärkten nationalen oder europäischen Produktionsketten mit dem ebenfalls starken Bedürfnis nach effizienter Flächennutzung und reduzierter Bodenversiegelung verhalten wird”, sagt Krejci. Dies könne möglicherweise zu einer verstärkten Umnutzung bestehender Liegenschaften führen. (hk)

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