My home is my castle
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Steigerung um mehr als 22% In Wien sind die Wohnungspreise um durchschnittlich 2,1% zum Vorjahreszeitraum gestiegen: 241.661 € kostet derzeit eine Wohnung im Durchschnitt: um +22,3% mehr als vor fünf Jahren.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 16.10.2020

My home is my castle

Zum zweiten Mal in Folge ist der Wohnungsmarkt in Österreich nicht gewachsen, sondern auf knapp über das Niveau von 2016 zurückgegangen.

WIEN. Die verkauften Wohnungsmengen konsolidieren sich, die Durchschnittspreise steigen noch (+4,4%), aber nur mehr gut halb so stark wie im Vorjahr (+7,6%). Damit liegt die Preissteigerung im ersten Halbjahr 2020 zwischen jener von 2018 und 2019.

Im ersten Halbjahr wurden 23.868 Wohnungskäufe in den Grundbüchern registriert – um 4,0% weniger als 2019 und 8,8% weniger als im Rekordjahr 2018. Das einzige Bundesland, das bei den Verbücherungszahlen für Wohnungen einen Zuwachs zu verzeichnen hat, ist Oberöster­reich – und nicht nur das, ­sondern auch ein neues All-Time-High: +6,1% ergaben dort im Halbjahr in Summe 3.132 Verkäufe.

Ein Markt auf hohem Niveau

Der Transaktionswert ging bei rückläufigen Mengen und steigenden Preisen minimal von 5,66 auf 5,63 Mrd. € zurück.

Unverändert machen Wohnun­gen mit 34,4% mehr als ein ­Drittel des gesamten österreichischen Immobilienmarktes aus.
„Der Eigentumswohnungsmarkt befindet sich noch immer auf einem sehr hohen Niveau”, sagt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikers­dorfer. „Das knappe Angebot hat in vielen Regionen zu weiteren Preissteigerungen geführt. Die Auswirkungen von Covid-19 auf den Wohnungsmarkt werden erst Ende des Jahres bzw. im ersten Halbjahr 2021 sicht- und spürbar werden. Wir erwarten für das erste Halbjahr 2021 ein steigendes Wohnungsangebot und weitestgehend konstante bzw. leicht rückläufige Preise.”

Um fast 10.000 Euro mehr

Im Jahresvergleich zum ersten Halbjahr 2019 haben die typischen Preise für Eigentumswohnungen um 4,4% oder 9.045 € zugelegt. Damit sind die Anschaffungskosten für Wohnungen in den letzten fünf Jahren um 26,9% gestiegen. Ein Viertel aller neu verbücherten Wohnungen kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2020 weniger als 135.000 €.

Dieser Grenzwert hat um 4,9% zum Vorjahres-Vergleichszeitraum zugelegt, also nur geringfügig mehr als der typische Preis über alle Wohnungsgrößen. Das ist bemerkenswert, weil diese Grenze in den letzten Jahren immer wesentlich stärker als der Durchschnittspreis nach oben gewandert ist und ein Indikator dafür war, dass sich die Eintrittsbarrieren zu Wohnungseigentum überproportional erhöht haben. (pj)

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