WIEN. Der soeben eröffnete Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt in der Seestadt Aspern, geplant von Karl und Bremhorst Architekten, spielt technisch quasi „alle Stückln”, wie Architekt Christoph Karl bei einem Rundgang erläutert. Er könnte und sollte mit seiner Bauweise buchstäblich „Schule machen”.
Die Besonderheit liegt aber im nachhaltigen Konzept – energietechnisch wie auch sozial. Es gibt Gärten und Dachgärten, die angrenzenden Plätze und Grünflächen mit Spielplätzen dürfen Schülerinnen und Schüler sowie Bewohnerinnen und Bewohner gleichermaßen nutzen.
Aktivierte Bauteile
Die begrünte Fassade bildet einen natürlichen Sonnenschutz. Das Energiekonzept, basierend auf thermischer Bauteilaktivierung, wurde vom Unternehmen FIN – Future is Now erarbeitet.
Geheizt und gekühlt wird ohne fossile Energie. Die Erdwärme bzw. im Sommer -kühle wird über die Wärmepumpe im gesamten Gebäude verteilt, mithilfe von Wasserrohren, die in die Betonbauteile eingelegt wurden und Beton ideal als Speichermasse nutzen.
Die Wärmepumpe wird direkt von der Photovoltaikanlage am Dach mit Strom versorgt. Der Bildungscampus ist damit energietechnisch weitgehend autark und setzt ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen. „Ein spektakuläres Konzept, das mit Sicherheit Schule machen wird”, ist Bernhard Jarolim, Baudirektor der Stadt Wien, überzeugt. (hk)