Österreicher kaufen weniger Häuser
© Benetseder/Fischbacher
Das aktuelle Angebot an Einfamilienhäusern ist im Jahresvergleich (Oktober 2019/20) massiv zurückgegangen, nämlich um –23,5%: Hauptgrund für die spürbaren Preis­steigerungen.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 30.10.2020

Österreicher kaufen weniger Häuser

Preise legten im Jahresvergleich um beachtliche 8,8 Prozent zu, Durchschnittspreis liegt aktuell bei 270.655 Euro.

WIEN. Auch im ersten Halbjahr war der Markt für Einfamilienhäuser – wie schon im Vorjahr – rückläufig. Mit 5.017 Einfamilienhäusern hat sich die Anzahl der Verbücherungen zum Vorjahr um –5,4% vermindert, zum Rekordjahr 2018 sogar um –15,2%. Die rückläufigen Verkaufszahlen sind in erster Linie auf das aktuell deutlich geringere Angebot zurückzuführen.

„Die Kombination aus noch immer sehr guter Nachfrage, historisch niedrigem Zinsniveau und knappem Angebot hat zu spürbaren Preissteigerungen geführt”, erklärt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer. „Covid-19 und die daraus resultierenden Auswirkungen werden 2021 auch am Einfamilienhausmarkt nicht spurlos vorbeigehen. Im Moment erwarten wir im ­ersten Halbjahr 2021 im Bereich der Einfamilienhäuser ein steigendes Angebot und weitestgehend stagnierende Preise. Eine Finan­zierung zu bekommen, wird – vor allem für Jungfamilien – noch schwieriger werden.”

Hohe Preissteigerungen

Die Käufer von Einfamilienhäusern investierten im ersten Halbjahr 2020 in Summe 1,56 Mrd., um +40 Mio. € (+2,7%) mehr als im ersten Halbjahr 2019. Damit liegt das Verkaufsergebnis 2020 um ein Viertel (+26,2%) über dem von vor fünf Jahren und um zwei Drittel (+64,9%) über dem vor zehn Jahren.

Im ersten Halbjahr bezahlten die Käufer österreichweit im Durchschnitt 270.655 € für ein Einfamilienhaus, um +21.965 € oder +8,8% mehr als 2019 oder +38,5% mehr als vor fünf Jahren.
„Während der letzten zehn Jahre lag die Preissteigerung in zwölf Monaten (gerechnet vom ersten Halbjahr zum nächsten ersten Halbjahr) für Einfamilienhäuser im Durchschnitt bei exakt 5,0 Prozent pro Jahr”, erinnert sich Reikersdorfer. „Heuer sind +8,8 Prozent die zweithöchste Steigerungsrate; von 2016 auf 2017 sind die Mengen genauso eingebrochen, und wir hatten ähnliche Preisveränderungen.”

Ein Blick auf die Hauptstadt

Als eines von vier Bundesländern mit Marktwachstum hat Wien die Anzahl der ­verkauften Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2020 vergrößern können, nämlich um +3,8% auf 190 Einheiten.

Der Gesamtverkaufswert belief sich auf 133 Mio. € – immerhin mehr als in Kärnten. (pj)

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