WIEN. Das dritte Quartal 2022 war besonders von zwei Ereignissen geprägt, einerseits dem raschen Zinsanstieg, andererseits dem Inkrafttreten der neuen Regelungen hinsichtlich der Vergabe von Wohnungskrediten. Immo Analytics hat sich die Wiener Zahlen genauer angesehen und kommt zu dem Schluss, dass sich die Renditen weitgehend seitlich bewegt haben.
Ausblick aufs restliche Jahr
„Für den Gesamtmarkt bleiben wir bei unserer Prognose aus dem ersten Quartal, dass die Verkaufspreise im Gesamtjahr 2022 weiter ansteigen, allerdings unter der allgemeinen – sehr hohen – Inflationsrate”, so Gregor Pfeiffer, Geschäftsführer Immo Analytics. Ähnliches gelte für Mieten. Auch hier erwartet Pfeiffer einen Anstieg etwas unter der Inflationsrate.
„Bei Fortsetzung dieses Trends stellt sich mittelfristig die spannende Frage, wie lange Bestandsmieter bereit sind, Inflationsanpassungen zu akzeptieren”, meint der Experte und gibt zu bedenken: „Allerdings stellen die nicht zu vernachlässigenden Umzugskosten doch eine gewisse Hürde bei der Realisierung eines künftigen Mietvorteils durch einen Umzug dar.”
Hinweise für moderate Kaufpreisrückgänge im einstelligen Prozentbereich gäbe es aktuell bei Altbauten in Außenbezirken. Die für viele Player entscheidende Frage sei, ob es in den kommenden Monaten auch bei Neubauten zu einer Preisreduktion kommen werde. „Dafür sprechen der Zinsanstieg und die FMA Regelung, dagegen das bereits in den vergangenen Monaten rückläufige Angebot und die geringere Fertigstellungszahl im kommenden Jahr 2023”, orakelt Pfeiffer. (hk)