Was will der Immobilien-Suchende wirklich?
FINANCENET REAL:ESTATE 27.02.2015

Was will der Immobilien-Suchende wirklich?

FindMyHome.at-Analyse Die Grün-Nähe ist gefragt, während die Autoabstellmöglichkeit in den Hintergrund rückt

Wien verschmilzt zusehends mit dem Speckgürtel; geplante U5 als Infrastruktur-Treiber.

Wien. Mehr als 700.000 Personen in Österreich sind jährlich auf der Suche nach Immobilien, heißt es – ein guter Grund abseits aller Marktentwicklungen, sich auch einmal der Frage anzunehmen, was die derzeit Tausende suchende Österreicher eigentlich wollen? Die Wohn-Experten von FindMyHome.at haben die Wünsche und Anfragen heimischer Immobilien-Suchenden analysiert und Trends ermittelt.

Miete vor Eigentum

Eine der ersten Entscheidungen bei der Immobiliensuche ist die Erwerbsform – Miete oder doch lieber Eigentum? Die Zahlen: Zwei Drittel aller Anfragen auf der Immobilien-Plattform FindMyHome.at galten der Miete, und die restlichen 33,3% fragten um Eigentum an. Dabei wurde ein weiterer Trend ersichtlich: Mehr als die Hälfte aller Suchenden erkundigten sich nach Immobilien, die über 100 m2 Fläche hatten – bei Mietobjekten sind es 68%, bei Eigentumsobjekten immerhin noch 60%. Jeder Fünfte, der nach einem Eigentums-objekt suchte, hat sich sogar für über 200 m2 große Immobilien interessiert. Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa: „Immobilien haben von allen Besitztümern den höchsten Stellenwert; da wird nicht mehr nur nach Notwendigkeit entschieden, sondern nach Entfaltung der Bedürfnisse.”

Wohnungen sind beliebt

Zweiter Trend: Im Bereich Miete wollten mehr als 90% Wohnungen. Bei Eigentum gibt es ebenfalls eine klare Entwicklung hin zu Wohnungen (63%). Auf Platz zwei folgen mit 31% Häuser. 3% haben um Grundstücke angefragt, um darauf ihr eigenes Traumhaus zu bauen. In Sachen Eigentum wurde vor allem nach Objekten zwischen einer halben und einer Mio. Euro gesucht (15%), schon jeder Zehnte wollte eine Immobilie über eine Mio. Euro.

Grünlage vor Parking

Nochmals mehr als im Vorjahr zeigt sich auch die Sehnsucht nach der Natur. Ob nun die Terrasse als urbane Grünoase oder die idyllische Gartenlandschaft vor dem Haus – 58% gaben eine Lage im Grünen als Such-Kriterium an. Erstmals gesunken: die Nachfrage nach dem Erwerb von Autoabstellplätzen und Garagen in urbanen Lagen; dies dürfte mit dem steigenden Carsharing-Angebot in den Großstädten zusammenhängen.

Top-Destinationen

„Wien gilt immer noch als Dreh- und Angelpunkt und wurde zusehends zur international vergleichbaren Metropole”, meint Geschäftsführer Benedikt Gabriel. Wien ist daher mit über 67% der beliebteste Wohnort. Danach folgt mit 16% Niederösterreich, immer stärker wird auch die Achse Wien-Bratislava. Innerhalb Wiens nehmen Anfragen nach Wohnungen und Häusern am Stadtrand zu. Demnach hat sich 2014 eine deutliche Wertsteigerung der Wiener Außenbezirke zehn, elf, zwölf, 15, 20 sowie 21 bemerkbar gemacht. Die erste Investitions-Welle sei befriedigt, besonders die Mietpreise hätten sich eingependeltDie Prognose der FindMyHome-Experten: „Wien wird weiterhin schnell wachsen; aktuellen Zahlen zufolge werden 2020 bereits zwei Millionen Personen in Wien ansässig sein. Wie auch schon 2014 werden dabei die Randlagen begüns-tigt werden.” Bernd Gabel-Hlawa sieht eine Verschmelzung mit dem Speckgürtel sowie neue Wachstumsmärkte entlang der geplanten U5-Linie als Infrastrukturtreiber. Die Immobilienpreise in Entwicklungs-lagen würden dadurch steigen, das Preisniveau sich im Querschnitt jedoch verflachen.(lk)

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