Wiener Wohnanalyse
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Mit einem überproportionalen Rückgang von 16% weist Ottakring (Bild: Huttengasse) die kleinste Durchschnittsfläche auf.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 25.09.2020

Wiener Wohnanalyse

In den vergangenen Jahren sind die gehandelten ­Wohnungen um rund vier Prozent kleiner geworden.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Laut einer aktuellen Marketagent-Studie halten knapp 65% aller Österreicher, die nach einer Eigentumswohnung suchen, nach Immobilien mit 61 bis 100 m² Fläche Ausschau.

Die Immobilienplattform willhaben hat daher gemeinsam mit dem Grundbuchexperten Immo­united die Flächen am heiß begehrten Wiener Wohnungsmarkt genauer analysiert; demnach lag die durchschnittliche Wohnungsfläche 2013–15 bei rund 76 m², 2016–19 dagegen nur noch bei etwas mehr als 73 m², ein Rückgang von vier Prozent.
Mit 133 m² wies die Innere Stadt die größte Durchschnittsfläche auf; dahinter folgen der 4. Bezirk mit 97 und der 19. mit 93 m². Im 4. und 7. Bezirk ist die Durchschnittsfläche im Laufe der Jahre laut Analyse zudem um jeweils acht Prozent angewachsen.
Das ist der bundeslandesweit stärkste Wert. Weitere geringfügige Flächenanstiege wiesen die Bezirke 5, 9, 12 und 13 auf.
In allen anderen Bezirken ist die durchschnittliche Wohnungsgröße zurückgegangen.

16. Bezirk hat die „Kleinsten”

Die im Durchschnitt kleinsten Wohnungen verzeichnete Ottakring mit einer mittlere Fläche von 60 m². Im Zeitraum 2013–15 waren es noch 72 m², was einen überproportionalen Rückgang von 16% ergibt. Nur in zwei weiteren Stadtteilen ist die Fläche fast ebenso stark geschrumpft: Im 8. Bezirk gab es einen Rückgang von 15, im 3. waren es 13%.

Ein Vergleich der Wunschvorstellung und den tatsächlich gekauften Wohnungen 2016–19 zeigt: Oft müssen Abstriche bei der Fläche gemacht werden. Lediglich 46% aller verkauften Wohnungen sind 60 bis 110 m² groß. Das hat sich im Laufe der Jahre geringfügig geändert: 2013–15 lag dieser Wert bei 50%.
Käufe von Objekten mit 35 bis 60 m² machen weitere 37% aus.
Wohnungstransaktionen mit Flächen unter 35 m² sind im Vergleichszeitrum zwar um 30% angestiegen, fallen allerdings trotzdem kaum ins Gewicht.

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Die Stadtteile der Bundeshauptstadt unterscheiden sich stark: Im ersten Bezirk werden beispielsweise vermehrt Wohnungen über 110 m² gekauft. Beinahe die Hälfte aller Wohnungstransaktionen 2016–19 fällt in diese Kategorie.

Auch im 4. und 8. Bezirk ist fast jede dritte gekaufte Wohnung über 110 m² groß.
Im Gegenzug dazu gibt es im 15. und 16. Bezirk vergleichsweise viele Transaktionsvorgänge mit Wohnungen unter 35 m².

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