16 Tage gegen Gewalt an Frauen
© dm/Stefan Wascher
RETAIL Redaktion 28.11.2025

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Teilnehmerrekord: Heuer beteiligen sich 30 heimische Handelsbetriebe an der großen Kassaboninitiative.

WIEN. Seit einigen Jahren steht der Start des „fünften Quartals“ für den Handel nicht nur im Zeichen der großen Umsätze, sondern auch der Gewaltprävention und des Frauenschutzes: Vom 25. November, dem Internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, begehen Österreichs Händler „16 Tage gegen Gewalt an Frauen mit einer eigenen Kassabon-Initiative: Heimische Geschäfte drucken in diesem Zeitraum Notrufnummern auf Kassabons, um so ein Bewusstsein zu schaffen und die Aufmerksamkeit zu steigern.

LEH geschlossen an Bord
Die Initiative selbst wurde 1991 in den USA gegründet und wird von der internationalen Kampagne „Orange the world“ umrahmt; in Österreich erstrahlen Bundeskanzleramt und Innenministerium 16 Tage lang in orangefarbenem Licht, außerdem werden auf lokaler Ebene diverse Kulturveranstaltungen, „Stand together“-Mahnwachen und andere Aktionen zur Bewusstseinsbildung veranstaltet. Die größte Öffentlichkeitswirkung geht jedoch von der Kassabon-Initiative aus – nicht zuletzt, weil sie auch heuer wieder von einer Vielzahl prominenter Händler mitgetragen wird.

Neben den großen fünf des heimischen LEH (Spar, Rewe, Hofer, Lidl, MPreis) nehmen auch Schwergewichte wie dm, Ikea, Metro, Tchibo, Fressnapf, C&A, Deichmann und die Buchhändler Thalia und Morawa an der Aktion teil.  „Es ist uns ein großes Anliegen, diese Initiative aktiv zu unterstützen. Gewalt – in welcher Form auch immer – darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Mit der Teilnahme wollen wir nicht nur praktische Hilfe leisten, sondern auch das Bewusstsein für dieses Thema stärken. Als Unternehmen, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist es für uns selbstverständlich, Haltung zu zeigen und Betroffene nicht allein zu lassen“, sagt Hannelore Weihrauch, Mitglied der dm Geschäftsleitung. Heuer komme der Aktion besondere Wichtigkeit zu, ist HV-Geschäftsführer Rainer Will überzeugt: „Die anhaltend hohe Inflation und die heraus­fordernde wirtschaftliche Lage in Österreich hat auch den Druck innerhalb der Familien und insbesondere auf Frauen verstärkt.“

Vier Nummern gegen Gewalt
Um niederschwellig zu helfen, drucken in Summe 30 heimische Handelsbetriebe die wichtigsten Notrufnummern auf ihre Kassabons – dazu zählen der Polizeinotruf 133, die Frauenhelpline 0800 222 555, das Gewaltschutzzentrum 0800 700 217 sowie der Opfer-Notruf der österreichischen Justiz 0800 112 112. Die Basis der Aktion, die in das übergeordnete Programm „Gemeinsam.Sicher“ eingebettet ist, bildet eine Kooperation zwischen der Österreichischen Bundespolizei und Mitgliedern des Handelsverbands. (red)

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