••• Von Paul Hafner
WIEN. Die neuen GfK-Kaufkraftstudien 2021 weisen für Österreich eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 24.232 € aus. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als die Kaufkraft aufgrund der Corona-Pandemie erstmals – nach jahrelangem nominalen Aufwärtstrend – leicht zurückgegangen und von 24.067 € auf 23.585 € gesunken war.
Wie schon in den vergangenen Jahren liegt Österreich damit knapp vor Deutschland (23.779 € je Einwohner und Jahr), aber weit hinter der Schweiz (42.067 €). Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs real übrig bleibt, hängt davon ab, wie sich 2021 die Verbraucherpreise entwickeln werden.
Spitzenreiter Niederösterreich
Den Bundesländervergleich führt Niederösterreich (25.615 €) deutlich vor Vorarlberg (25.535 €) und dem Burgenland (24.919 €) an; abgeschlagenes Schlusslicht ist Wien (22.659 €).
Die relativ homogene Verteilung der Pro-Kopf-Kaufkraft im Land steht in Kontrast zur Kaufkraftverteilung auf Bezirksebene, wo sich wenig überraschend der erste Wiener Gemeindebezirk (Innere Stadt) mit 40.187 € – und damit fast zwei Drittel über dem Landesdurchschnitt – auf Platz 1 findet. Die Top 5 komplettieren Mödling (31.044 €), Wien-Hietzing (30.733 €), Korneuburg (28.274 €) und Tulln (28.102 €). Der kaufkraftstärkste Bezirk außerhalb der Ost-Region ist Urfahr-Umgebung (26.924 €, Platz 9).
Die Kaufkraft in der Schweiz ist konzentriert in den Kantonen der Zentralschweiz (Zug, Schwyz, Nidwalden) am größten, in Deutschland im Süden (Bayern und Baden-Württemberg) und im Norden (Hamburg). Die regionalen Spitzenreiter der Nachbarländer sind – unverändert gegenüber dem Vorjahr – der Bezirk Höfe im Kanton Schwyz (89.317 €) bzw. der Landeskreis Starnberg in Oberbayern (33.363 €).
Zur Studie
Die vom Marktforschungsinstitut GfK erhobene Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inkl. staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Pension und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit etc. zur Verfügung. Der Fokus der jährlich veröffentlichten Studien liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede; sie zeigen im Vergleich, wie verschieden die regionale Kaufkraft ist, innerhalb der Länder als auch im Vergleich zwischen ihnen.