40 Billa-Kaufleute bis Jahresende
© Billa/APA-Fotoservice/Neumayr
Eva Kienesberger
RETAIL Redaktion 12.12.2025

40 Billa-Kaufleute bis Jahresende

Drei Jahre nach dem Start zieht die Rewe eine positive Zwischenbilanz – und öffnet das Modell für Externe.

WIENER NEUDORF. Am 27. Oktober 2022 ging im niederösterreichischen Gloggnitz der erste Billa-Kaufmann Österreichs an Netz – gut drei Jahre später hält der Händler bei 39 Kaufleuten, bis Jahresende kommt noch einer dazu. Der Roll-out geht langsamer voran als ursprünglich anvisiert, nimmt aber kontinuierlich an Tempo auf: 2023 privatisierte die Rewe sieben Filialen, im Folgejahr 13, heuer 17; in 2026 will man weitere 25 Standorte an Kaufleute übergeben, 2027 will man schließlich die 100er-Marke knacken.

Roll-out im Westen
Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, öffnet Billa gemäß Plan mit Jänner 2026 sein Kaufleute-Modell für Externe – bisher hatte man den Anwärter-Pool bewusst auf Eigengewächse, v.a. Marktleiter und Vertriebsmanager, beschränkt. Darüber hinaus werden 2026 die ersten Filialen in Salzburg und Tirol privatisiert. Mit Ausnahme von Vorarlberg (wo die Rewe auf Adeg und Sutterlüty setzt) ist Billa damit künftig im ganzen Land mit Kaufleuten vertreten. Die selbstständig geführten Standorte – rechtlich gesehen eine Offene Gesellschaft (OG), bei welcher der Kaufmann 80% am Unternehmen hält und eine Umsatzmiete an Billa abführt – erzielen im Schnitt um zwei Prozent mehr Umsatz als die filialisierten Betriebe, wie Brian Beck, Rewe-Vorstand Großhandel & Kaufleute, erklärt; ein wichtiges Zeichen, dass die Privatisierungsstrategie zum Erfolgsmodell avanciert.

Positive Zwischenbilanz
„Die Bilanz zeigt, dass wir mit unserem niederschwelligen Konzept den richtigen Weg eingeschlagen haben: die selbstständig geführten Kaufleute-Märkte verzeichnen eine besonders gute Performance, vor allem durch die regionale Verankerung und die vielen Freiheitsgrade der Kaufleute. Dabei bieten wir ihnen ein zuverlässiges Sicherheitsnetz, das gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit entscheidend ist. Wir freuen uns 2026 auf die weitere Expansion unseres Modells nach Westösterreich und auf motivierte Bewerberinnen und Bewerber, die sich gemeinsam mit Billa selbstständig machen möchten“, betont Beck.

Viel Gestaltungsspielraum
Die Billa-Kaufleute weisen im Schnitt mehr als zehn Jahre Führungserfahrung vor, zudem leben sie durchschnittlich 15 km
vom Markt entfernt. Gestaltungsspielraum haben sie nicht nur beim Sortiment – Billa Aydin in Wien-Donaustadt setzt etwa auf eine große Auswahl an glutenfreien Produkten –, sondern auch beim Einsatz innovativer Technologie: Bei Billa Miskovic in Gloggnitz kommt ein Service- und Putzroboter zum Einsatz, Billa Akalin in Winzendorf setzt auf eine Trockennebelanlage, welche dazu beiträgt, die Frische von Obst und Gemüse länger zu erhalten. (haf)

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