WIEN. Der Marienfeiertag am 8. Dezember nimmt im österreichischen Handel eine Sonderrolle ein: Seit 1995 ist Mariä Empfängnis hierzulande ein „verkaufsoffener Feiertag“ – und sorgt traditionell für hohe Frequenzen. So auch heuer: „Über alle Handelsbranchen und Regionen hinweg sind wir mit der Geschäftsentwicklung am heutigen verkaufsoffenen Marienfeiertag ziemlich zufrieden, aber nicht euphorisch“, bilanzierte HV-Geschäftsführer Rainer Will noch am Montagnachmittag. Vor allem die heimischen Einkaufszentren hätten von einem „starken Besucheraufkommen“ profitiert; in Einkaufsstraßen falle die Bilanz „wetterbedingt gemischt“ aus.
Ansturm am Nachmittag
„Die Geschäfte in den Top-Lagen berichten heute von einer soliden Kundenfrequenz und überdurchschnittlich großen Warenkörben. In vielen Neben- und Randlagen machte hingegen das Regenwetter dem Handel am Vormittag einen Strich durch die Rechnung. Am Nachmittag hat der Besucheransturm aber fast flächendeckend deutlich zugelegt“, bilanziert Will.
Laut einer aktuellen Blitzumfrage des Handelsverbandes liegen die Umsätze im Weihnachtsgeschäft 2025 „bis dato leicht über dem Niveau von 2024“ – nicht zuletzt, weil der 8. Dezember im Vorjahr auf einen Sonntag gefallen ist und Konsumenten heuer „dadurch im Vergleich zum Vorjahr ein zusätzlicher Einkaufstag zur Verfügung steht“. Als starke Frequenzbringer würden sich „einmal mehr die heimischen Weihnachtsmärkte“ erweisen, die auch zu zahlreichen Spontankäufen im stationären Handel geführt hätten. Besonders der Wiener und Salzburger Handel profitiere überdies von „sehr hohen Nächtigungszahlen“, die für zusätzliche touristische Frequenz und entsprechende Umsätze sorgen würden.
Deutscher Handel in der Krise
Während Österreichs Händler wie bereits im Vorjahr von einem starken Auftakt in das Weihnachtsgeschäft profitieren, ist die Konsumstimmung beim großen Nachbarn am Jahrestiefpunkt: „Die Vorweihnachtszeit hat keinen positiven Effekt auf die Konsumlaune“, heißt es in einer Aussendung des Handelsverband Deutschland. Vielmehr sei das Jahr 2025 mit Blick auf die Verbraucherstimmung „ein verlorenes Jahr, das keine Hoffnung auf eine baldige wirtschaftliche Erholung macht“.
Auch die Zahl der Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigt weiter; Experten rechnen für 2026 mit einer anhaltenden Konsolidierung. (APA/red)
Jahresumsatz der Händler klettert 2025 um +3,2% auf 79,8 Mrd. Euro, Weihnachtsgeschäft leicht über Vorjahresniveau
Der österreichische Einzelhandel verzeichnet 2025 einen Jahresumsatz von 79,8 Milliarden Euro, ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht
