WIEN. Der Hans Staud Musikpreis wurde im Josephinum zum vierten Mal vergeben und bot acht Nachwuchstalenten eine Bühne. Die Sopranistin Anita Giovanna Rosati entschied die Jurywertung für sich und erhielt zusätzlich den erstmals vergebenen Spezialpreis der Wiener Kaffeehausbesitzer, der mit einem Auftritt beim Wiener Kaffeesiederball 2026 verbunden ist. Der Bariton Markus Auerbach gewann die Publikumswertung.
Der Preis, initiiert von Staud’s Wien Gründer Hans Staud, hat sich innerhalb von vier Jahren in der internationalen Nachwuchsszene etabliert. Für 2025 gingen mehr als 200 Bewerbungen aus 49 Ländern ein, 40 Sänger qualifizierten sich für das Halbfinale. Im Finale präsentierten sich acht Künstler in zwei Durchgängen vor Publikum und Jury. Unter dem Vorsitz von Künstlermanager Mario Stöckel gehörten der Jury unter anderem Opernsänger Günther Groissböck, Casting- und Produktionsverantwortliche großer Opernhäuser sowie weitere Fachvertreter an. Der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer entsandte Birgit Meyer.
Rosati überzeugte mit der Arie „A trionfar mi chiama“ aus „Il mondo alla rovescia“. Den zweiten Platz belegte die Sopranistin Taylor Haines, den dritten Platz teilten sich Verena Kronbichler und Markus Auerbach, der zusätzlich die Publikumswertung gewann. Hans Staud, der den Preis als Förderinstrument für junge Musiker versteht, sieht im Wettbewerb eine persönliche Verbindung zur Musik und bezeichnet sie als „Quelle der Inspiration“.
Die musikalische Leitung übernahm Mason Lubert. Moderiert wurde der Abend von Isolde Seer und Thomas Tellian von der Hans Staud Privatstiftung. Dass der Wettbewerb für junge Sänger ein Sprungbrett sein kann, zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre: Zehn Teilnehmer der letzten drei Finalkonzerte sind aktuell an Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, der Volksoper Wien oder dem Landestheater Salzburg engagiert. Mario Stöckel kommentierte die Leistung der diesjährigen Siegerin: „Das Niveau war dieses Jahr erneut sehr hoch. Anita Giovanna Rosati überzeugte heuer mit eher seltenen Stücken aus dem Randrepertoire. Mit ihrer Virtuosität, ihrer packenden Interpretation und perlenden Koloraturen sang sie sich in die Herzen der Jury und der Wiener Kaffeesieder.“
Wolfgang Binder vom Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer betonte die Verbindung zwischen Wiener Kaffeehauskultur und Kunst und sagte: „Mit der Stiftung des ‘Spezialpreis der Wiener Kaffeesieder’ im Rahmen des renommierten Hans Staud Musikpreises setzen wir ein wichtiges Zeichen. Zusätzlich zum Preisgeld erhält die Preisträgerin Anita Giovanna Rosati die Möglichkeit, im Rahmen des Wiener Kaffeesiederballs aufzutreten.“ Zu den Gästen im Josephinum zählten Vertreter des Unternehmens Staud’s, Verantwortliche des Kaffeesiederballs, Künstler sowie Branchenvertreter.
Der Preis richtet sich an Sänger, die ein Studium abgeschlossen haben oder bereits erste Karriereschritte vorweisen können. Die Plätze eins bis drei sind mit 4.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich gibt es einen Publikumspreis sowie den seit 2025 vergebenen Spezialpreis der Wiener Kaffeehausbesitzer im Wert von 3.000 Euro.
