WIEN. Neue EU-Vorgaben setzen hohe Ziele für die Kreislaufwirtschaft – besonders bei Kunststoffverpackungen. Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) geht als First Mover voran: Laut aktueller Hochrechnung wird sie das EU-Ziel von 50%-Recyclingquote im Lizenzbereich ab 2025 erreichen. Derzeit liegt dieser Wert bei 38%, österreichweit bei 30% – und damit deutlich über dem bisherigen EU-Ziel von 22,5%.
Potenzial beim Gewerbe
Ein noch weitgehend ungenutzter Hebel liegt in der Gewerbesammlung: Rund ein Drittel der in Österreich in Umlauf gebrachten Kunststoffverpackungen stammt aus dem Gewerbe. Hier besteht laut ARA massives Potenzial.
Seit 2023 sind Gewerbebetriebe gesetzlich verpflichtet, ihre Verpackungsabfälle getrennt zu sammeln und sortenrein zu übergeben. Doch nur etwa ein Drittel der rund 100.000 t Kunststoffverpackungen aus dem Gewerbe wird tatsächlich korrekt erfasst. Zwei Drittel landen weiterhin im unsortierten Gewerbemüll. Die ARA fordert daher stärkere Kontrollen.
„Im Sinne der Quotenerreichung begrüßen wir die bisherigen Bemühungen des Gesetzgebers. Aus rechtlicher Sicht fehlt jedoch eine Kontrolle der Übergabepflicht – das wird zum Wettbewerbsnachteil für jene, die die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der EU-Recyclingziele leisten”, erläutert ARA-Vorstand Thomas Eck. Kontrollen durch das Ministerium seien essenziell, um den Gewerbeabfall im Kreislauf zu halten.
Hohe Technik-Investitionen
Um künftige Rezyklatquoten zu erreichen, investiert die ARA in die Technik: Die Anlage „Upcycle” verarbeitet nun auch stark verschmutzte Sortierreste und Getränkeverbundkartons. Bis zu 20.000 Tonnen zusätzliches Recycling jährlich werden so möglich – ein Innovationsschub für den Standort Österreich. (red)