Ausgekugelt?
© Mondelez
Aktuell werden für die Produktion der Mirabell Mozartkugeln nur noch die vorhandenen Rohstoffbestände aufgebraucht.
RETAIL Redaktion 03.12.2021

Ausgekugelt?

Salzburg Schokolade, Hersteller der Mondelez Mirabell Mozartkugeln, steht coronabedingt vor dem Konkurs.

GRÖDIG. Mitten im vorweihnachtlichen Lockdown fordert die Pandemie ein prominentes Opfer aus der Süßwarenindustrie: Über das in Grödig beheimatete Unternehmen Salzburg Schokolade, neben den eigenen Marken Bobby Schokoriegel, „Maria Theresia”-Taler und Salzburg Confisérie bekannt als exklusiver Hersteller der Mirabell-Mozartkugeln für den Milka-Mutterkonzern Mondelez, wurde diese Woche das Insolvenzverfahren eröffnet. Betroffen sind offenbar 140 Dienstnehmer und eine dreistellige Anzahl an Gläubigern.

Von Krise schwer getroffen

Obwohl man in den vergangenen Jahren Gewinne erzielen habe können, sei das Unternehmen ab 2020 schwer von der Coronapandemie getroffen worden, wird Geschäftsführer Christian Schügerl in einem der APA vorliegenden Schreiben zitiert.

Aufgrund des massiven Rückgangs von Touristen, Veranstaltungen und Anlässen wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern sei die Nachfrage nach den Süßwaren von Salzburg Schokolade gesunken – was zu einem signifikanten Umsatzrückgang geführt habe. Zudem seien Süßwarenfachgeschäfte in Wien und Salzburg wegen fehlender Touristen teilweise wochenlang geschlossen gewesen. Das Fass zum Überlaufen gebracht haben dürften neben dem aktuellen Lockdown auch die Rohstoffpreissteigerungen.

Zukunft offen

Der Insolvenzantrag der Geschäftsführung ging einher mit der Ankündigung, die Novembergehälter samt Weihnachtsgeld für die Belegschaft nicht zahlen zu können – übereinstimmenden Berichten zufolge eine Überraschung. Davon zeugen auch Stellenanzeigen auf der Website des Herstellers, die bis dato noch nicht entfernt wurden. Das Unternehmen verwies auf den Insolvenzentgeltfonds, der die Zahlungen sichere und riet seinen Beschäftigten in einem Mail, die Arbeiterkammer zu kontaktieren.

Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, steht noch in den Sternen, der weitere Fahrplan soll aber in Bälde beschlossen werden. Die Geschäftsführung hofft jedenfalls auf eine Fortführung des Betriebs. Nicht betroffen ist die tschechische Tochterfirma, die normal fortgeführt wird. (APA/red)

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