Bald unterzuckert?
© Spar/Miriam Mehlman
Seit 2017 reduziert Spar Zucker in Eigenmarken, 2019 startete die „zucker-raus-initiative” mit Partnern aus der Industrie.
RETAIL Redaktion 29.03.2024

Bald unterzuckert?

Die von Spar ins Leben gerufene „zucker-raus-initiative” zieht zum fünfjährigen Jubiläum eine Zwischenbilanz.

SALZBURG. Bei über 350 Spar-Eigenmarken wurden seit Start der Zuckerreduktionsoffensive des Händlers Rezepturverbesserungen vorgenommen. Insgesamt konnten dadurch bis Ende 2023 bereits über 3.800 t Zucker und somit 979.381.443 Stück Würfelzucker (i.e.: rd. eine Milliarde) in den Spar-Artikeln eingespart werden – was übrigens dem Gewicht von 2.533 Pkw entspricht. Der größte Zuckerabschmelzprozess vollzog sich dabei mit 38% im Bereich der Getränke.

Süßstoffe fragwürdiger Ersatz

„Die sukzessive Reduktion des Zuckergehalts bedeutet für uns diesen nicht durch Süßstoffe zu ersetzen, sondern den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln in den Vordergrund zu rücken”, stellt Spar-Vorstand Markus Kaser einen Kerngedanken der Initiative heraus.

Ausgehend von 140 t im Jahr 2017 hat Spar bis Ende 2023 die 27-fache Menge eingespart. „Bei einigen Artikeln, wie unseren Spar-Fruchtjoghurts 500 Gramm, konnte die Rezeptur bereits zum dritten Mal überarbeitet und der Zuckergehalt so kontinuierlich reduziert werden”, so Kaser. Spar hat indes nicht nur die Zuckerreduktion im Blick, sondern auch die Verwendung von Süßstoffen, die zum Teil im Verruf stehen, gesundheitsschädlich zu sein. Ergo verzichtet man bereits auf den Süßstoff Aspartam und kennzeichnet erste Produkte seit kurzem auch auf der Verpackung mit dem Piktogramm „Aspartam-Free”. In der Produktentwicklung wird dieses Credo ernst genommen. Highlight im Bereich Zuckerreduktion und Süßstoffverzicht in Österreich ist derzeit eine Spar-Sprühsahne ohne Zuckerzusatz oder Süßstoffe.

Weiter hoher Zuckerkonsum

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für einen durchschnittlichen Erwachsenen nicht mehr als 25 bis maximal 50 g Zucker pro Tag (das entspricht sechs bis zehn Teelöffel). Bei Kindern ist dieser Wert geringer. 2021/2022 lag der österreichische Pro-Kopf-Zuckerkonsum bei knapp 29,1 kg pro Jahr, also 80 g pro Tag.

Dieser Wert ist mittlerweile rückläufig – nicht zuletzt aufgrund der Mitmachbereitschaft von über 50 Partnern in der Allianz gegen zu viel Zucker, darunter auch Kaliber wie die Berglandmilch. (red)

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