INNSBRUCK. Die in Innsbruck ansässige Beate Uhse Versandhandels GmbH hat am Mittwoch Konkurs beantragt, eine Weiterführung des Unternehmens ist laut österreichischem Kreditorenverband so gut wie ausgeschlossen.
Schon im Dezember 2017 hatte die Holdinggesellschaft der Beate Uhse AG die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Im Sommer 2018 folgte der Verkauf an den Investor Robus Capital. Eine Stabilisierung des Geschäfts gelang nicht, kürzlich verkündeten erst der niederländische Teil der Beate-Uhse-Gruppe und wenig später die Muttergesellschaft und drei Töchterunternehmen Insolvenz. Die Firma steht derzeit zum Verkauf.
Verkündung des Gläubigerschutzverband
„Die Insolvenzursachen liegen unter anderem in den logistischen Schwierigkeiten seit der Konzernumstrukturierung im Gefolge der Insolvenz der vormaligen Konzernmutter. Deren Insolvenz brachte auch einen neuen Investor hervor, der mittlerweile seine Mittelzufuhr einstellte und gleichzeitig Sicherheitenrechte geltend machte. Unter diesen Bedingungen und dem zunehmenden Marktdruck gestand die Antragstellerin nunmehr ihre Insovenz ein.“, heißt es in der Mitteilung des Österreichischen Verbands Creditreform (ÖVC). Die Zahl der betroffenen Gläubiger stehe noch nicht fest, Arbeitnehmer seien keine betroffen. Den Aktiva von 142.000 stünden Passiva von ca. 679.000 gegenüber, die Verschuldung beläuft sich demgemäß auf 537.000 Euro.
Beate Uhse
1951 gründete die Kunstflugpilotin Beate Uhse das nach ihr benannte Erotik-Versandhaus, 1962 eröffnete sie im norddeutschen Flensburg den ersten Sexshop der Welt. Nach Jahrzehnten des Aufwinds, der Eröffnung des Beate Uhse Erotikmuseums in Berlin 1996 und dem Börsengang 1999, ging das Geschäft im Zuge der Digitalisierung im 21. Jahrhundert bergab. Das Unternehmen war in sieben Ländern aktiv. Beate Uhse, die „Mutter Courage des Tabubruchs“, starb 2001 in St. Gallen in der Schweiz. (red)
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