Briefmarke für Tiroler Blobe Ziege
© Österreichische Post AG
So hätte es aussehen können: Die Blobe Ziege trifft auf "ihre" Briefmarke.
RETAIL Redaktion 05.05.2025

Briefmarke für Tiroler Blobe Ziege

WIEN. Seit vier Jahren gibt die Österreichische Post die beliebte Briefmarkenserie „Seltene Nutztierrassen“ heraus, die sich vom Aussterben bedrohten heimischen Tieren gewidmet ist. Das heurige Motiv ist leider aktueller denn je: Von der Tiroler Blobe Ziege lebt nur noch eine kleine Population, die derzeit von der Maul- und Klauenseuche bedroht ist.

Ein ursprünglich geplantes Zuchttreffen in Imst wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Population der Blobe Ziege ist so stark gefährdet, dass ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche zum endgültigen Aussterben dieser Nutztierrasse führen könnte. Aus diesem Grund entfällt erstmals auch das Sonderpostamt, bei dem die Briefmarke samt Tier offiziell vorgestellt worden wäre.

Selbst auf ein Foto der Blobe Ziege mit „ihrer“ Briefmarke wurde aus veterinärmedizinischen Gründen verzichtet, stattdessen hat die Österreichische Post mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) eine Begegnung zwischen Ziege und Briefmarke nachgestellt.

Die von Kirsten Lubach gestaltete Briefmarke zeigt ein typisches Pärchen aus Ziege und Bock mit bläulich gefärbtem Fell und langen Hörnern vor einem pastellfarbenen Hintergrund. Die Briefmarke hat einen Nennwert von 1 Euro (Tarif: Brief S) und erscheint in einer Auflage von 400.000 Stück. Sie ist ab morgen in allen Postfilialen, auf onlineshop.post.at sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: [email protected]) erhältlich.

Die Blobe Ziege ist eine Gebirgsziegenrasse, die im Grenzgebiet zwischen Nord- und Südtirol beheimatet ist. Ihren Namen verdankt sie der bläulichen Färbung ihres Fells: „Blob“ ist Tirolerisch für „Blau“. Die Tiere sind mittelgroß und stämmig, ihr mittellanges Fell mit dichter Unterwolle schützt sie gut vor den extremen Witterungsbedingungen im Hochgebirge, wo die robusten und widerstandsfähigen Tiere die Sommermonate auf den Almen in 2.500 bis 3.000 Metern Höhe verbringen. Ihre harten Klauen sorgen für Trittsicherheit im steilen Felsgelände, das hoch liegende Euter vermindert die Verletzungsgefahr in der alpinen Landschaft. Die Blobe Ziegen haben meistens Hörner, wobei auch die Geißen ein besonders kräftiges Horn ausbilden.

Bei der Blobe Ziege handelt es sich um eine Mehrnutzungsrasse für Milch und Fleisch. Der Bestand dieser alten Tiroler Ziegenrasse ist stark gefährdet und war Anfang der 2000er-Jahre auf knapp 60 Tiere geschrumpft. Im Jahr 2007 startete eine Gruppe von Züchter*innen gemeinsam mit dem Tiroler Ziegenzuchtverband und der ARCHE Austria ein Erhaltungszuchtprogramm, das vom Verein „Blobe Goas Austria“ und zahlreichen Züchter*innen weitergeführt wird. Heute umfasst die Population der Blobe Ziege wieder über 700 Tiere.

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