••• Von Paul Hafner
Die Gastronomie in Einkaufszentren ist ein Erfolgsfaktor, der erst in den letzten Jahren zunehmend die Beachtung findet, die ihm gebührt: Gute Lokale schaffen Frequenz und laden zum Wiederkommen ein; ergänzen Shopping- und Gastronomie-Angebot einander, ist das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Das 1999 eröffnete und 2012 rundum erneuerte Donau Plex vereinigte Entertainmentcenter mit gastronomischen Angeboten – es ist nicht wiederzuerkennen. In den vergangenen Monaten wurde an einer umfassenden Modernisierung gearbeitet und das Lokalportfolio erweitert.
Konzept „Dining Experience”
Center Manager Anton Cech spricht von einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro, die allein Eigentümer Unibail-Rodamco-Westfield in die Hand nahm; „darüber hinaus haben viele bestehende Restaurants investiert, um zu uns und unserem neuen Look zu passen”, so Cech. Besagte Optik ist geprägt von Industrial-Chic, futuristischen LED-Fassaden und einer Neugestaltung der Brücke, die beide Teile des Centers verbindet.
Das Donau Plex ist Geschichte, man spricht nun von „The Kitchen” und hebt die „Dining Experience” in den Vordergrund – „ein Konzept, das mittlerweile in dreizehn Einkaufszentren in ganz Europa ausgerollt wurde”, wie Arnaud Burlin, Regional Managing Director Central Europa von Unibail-Rodamco-Westfield, erklärt.
Cech ergänzt: „Mit ‚The Kitchen' heben wir das gastronomische Angebot auf ein neues Level. Rund 20 Restaurants lassen keine kulinarischen Wünsche offen. In Kombination mit dem topmodernen Cineplexx- Kino samt Imax-Saal bieten wir unseren Besuchern einzigartige Erlebnisse in Sachen Dining und Entertainment.”
Genusstage
Im März eröffnete im Donau Zentrum der erste Vapiano jenseits der Donau; mit Bombay Express ist auch die indische Küche in Transdanubien eingezogen. Mit dem Street-Food-Konzept Chuck & Frida und einem „Schmankerlrestaurant mit heimischen Köstlichkeiten” eröffnen in den nächsten Wochen weitere Filialen.
Die neue kulinarische Vielseitigkeit wird seit Dienstag im Rahmen der „Donau Zentrum Genusstage” zelebriert: Noch bis Sonntag erwartet die Kunden ein Programm mit Workshops, Kochshows und Kulinarik-Trendschau.
Der letzte Tanz
Wo einst der ‚Club Couture', später die ‚Nachtschicht' und bis im Vorjahr das ‚Bollwerk' zu nächtlichen Exzessen verleiteten, wird künftig nicht mehr das Tanzbein, sondern die Hantel geschwungen: „Die Zeiten der großen Diskotheken sind vorbei”, verkündet Cech – im Mai zieht auf 2.800 m² die erste Wien-Filiale der Fitnesskette John Reed ein.
Weitere 800 m² des Donau Zentrums werden ab Sommer 2020 dem amerikanischen Entertainment-Konzept „The Void” gewidmet – womit der Eröffnungsreigen aber kein Ende finden soll: „Es wird Jahr für Jahr weitere Highlights geben”, verspricht Cech, hält sich mit Details aber bedeckt: „Noch gibt es nichts Fixes zu verkünden.”
Die Richtung ist jedenfalls klar: Man möchte sich „mehr in Richtung Familien bewegen, mit exquisiter Küche punkten und die Unterhaltung nicht zu kurz kommen lassen”, so Burlin.
Das mag auf den ersten Blick verwundern, steht doch das Einkaufen im Vordergrund; doch laut einer vom Donau Zentrum in Auftrag gegebenen Marketagent.com-Studie nennt jeder Dritte „Essen gehen” als Hauptgrund für seinen Besuch im Einkaufszentrum.
Für den näher rückenden Black Friday am 29. November rechnet man übrigens mit einem neuen Besucherrekord – Cech und Burlin sind zuversichtlich, die Marke von 110.000 Gästen aus dem Vorjahr zu toppen.