Die Regeln des Franchising
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„Fairplay Franchising”-Autorin Waltraud Martius mit ihrem Klassiker in dritter Auflage, der mittlerweile ein Standard­werk der deutsch­sprachigen Franchisewirtschaft ist.
RETAIL Redaktion 03.07.2020

Die Regeln des Franchising

Syncon-Geschäftsführerin und Franchise-Beraterin ­Waltraud Martius stellt ihr Buch „Fairplay Franchising” vor.

Gastbeitrag••• Von Waltraud Martius

WIEN / WIESBADEN. Franchising ist ein zukunftsweisendes Modell: Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, findet im Franchising neue Chancen für sich selbst. In meinem Buch „Fairplay Franchising” beschäftige ich mich im Detail und als erste in der Szene mit den ‚weichen' Faktoren im Franchising. Die Basis für gemeinsamen Erfolg sind ein wertschätzender Umgang und sozial verantwortungsvolles Handeln. Aus meiner Sicht existieren hierzu neun Faktoren, auf welche ich in meinem Buch im Detail eingehe und die es zu berücksichtigen gilt.

Regeln im Überblick

So lautet die erste Regel: Wer die Kuh melken will, muss sie füttern. Um nachhaltig Geld zu verdienen, muss ein System fertigentwickelt und profitabel sein. Ein Franchise-Geber muss von Beginn an verstehen, dass er die Kuh füttern muss, bevor er sie melken kann. Ein Franchise-Nehmer hat das Recht, ein fertiges und bereits erprobtes System zu kaufen.

Eine weitere Regel lautet: Wertschöpfung kommt von Wertschätzung. Franchising basiert auf starken persönlichen Bindungen. Menschen wollen und müssen ernst genommen werden – Wertschätzung ist ein zentraler Begriff im Franchising und engagiertes Partnermanagement eines der wichtigsten Werkzeuge. Anerkennung und Wertschätzung führen dazu, dass die Bindung zu den Franchise-Partnern intensiver wird und damit die Umsetzung des Franchise-Konzepts besser gelingt.
Erfolg braucht partnerschaftliche Führung: In einem Franchise-System geht es um Einordnung, effektiv sind partnerschaftliche Führung und nicht strikte Hierarchien. Erfolgreiche Franchise-Systeme beteiligen ihre Partner – die passenden Schlagworte sind hier Partizipation und Empowerment.
Auch die übrigen, im Buch ausführlich besprochenen Regeln, von Franchising ist eine emotionale Heimat bis hin zu Konsequenz ist wichtiger als Strenge behandeln Aspekte, welche die Grundlage für den gemeinsamen Erfolg darstellen.

Faktor Softfacts

Die hohe Motivation der beteiligten Partner und das fast zwangsläufige Wachstum werden Franchising zur erfolgreichsten Vertriebs- und Unternehmensform der Zukunft machen. Es werden sich allerdings nur die Systeme durchsetzen, die eine ausgewogene Balance finden zwischen den ‚Hardfacts' – wie eine ausgeprägte Marketingkompetenz, die ganzheitliche Ausrichtung auf den regionalen Markt des Franchise-Nehmers, die konsequente Durchsetzung des Franchise-Konzepts am Markt – und den sogenannten Softfacts, wie die auf gegenseitiger Wertschätzung basierende partnerschaftliche Unternehmenskultur.

„Fairplay Franchising” ist – vielleicht etwas pathetisch ausgedrückt – mein ganz persönliches Glaubensbekenntnis zum Thema Franchising. Meine über 1.200 Beratungsprojekte haben diese Denkweise in den letzten 25 Jahren bestätigt. Ein klares Konzept, ein funktionierender Betriebstyp allein genügen nicht. Vertrauen schaffen, Sicherheiten bieten, Wertschätzung und Anerkennung, Partizipation und Empower-Faktoren sind in erfolgreichen Franchise-Systemen wichtiger denn je.

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