Die Schaumkrone muss richtig sitzen
© Del Fabro Kolarik
RETAIL Redaktion 04.04.2025

Die Schaumkrone muss richtig sitzen

In der Schankkultur machen Vielfalt, Qualität und Technik den Unterschied, weiß Bierexperte Michael Kolarik-Leingartner.

WIEN. Frisch gezapftes Bier ist für die Gastronomie weit mehr als ein Durstlöscher – es ist ein frequenzbringender Genussmoment. Dabei können schon kleine Fehler die Bierqualität beeinträchtigen – etwa Verkeimungen in der Leitung, die falsche Zapftechnik, ein schlecht gelagertes Glas oder ungeeignete Reinigungstücher. Farbe, Geschmack und Schaumbildung leiden – und damit das Genusserlebnis.

„Für Gastronominnen und Gastronomen heißt das: Wer seine Schankanlage mit wenig Aufwand regelmäßig pflegt und sein Team in Sachen Zapfkultur schult, sorgt für konstant hohe Qualität im Glas – und schafft Erlebnisse, die Gäste länger bleiben und gerne wiederkommen lassen”, erklärt Michael Kolarik-Leingartner, zweifacher Biersommelier-Staatsmeister und Bierexperte bei Del Fabro Kolarik.

Food Pairing gewinnt Relevanz

Österreich ist nicht nur ein Land des Bierkonsums, sondern auch der Biervielfalt: Über 300 Brauereien produzieren mehr als 1.000 verschiedene Biere – vom klassischen Märzen über hopfenbetonte IPAs bis hin zu kreativen saisonalen Spezialitäten.

Eine „abwechslungsreiche Bierkarte” eröffne der Gastronomie die Chance, unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen, „von traditionellen Bierliebhabern bis hin zu neugierigen Entdeckern”. Wer regelmäßig neue Biere ins Sortiment aufnimmt – etwa saisonale Spezialitäten oder ausgefallene Craft-Biere – schaffe zudem Anreize für Wiederbesuche. Gleichzeitig eröffnen sich laut Kolarik-Leingartner auch neue kulinarische Möglichkeiten: Immer mehr Betriebe setzen auf gezielte Kombinationen von Bier und Speisen – das sogenannte Food Pairing. Kombinationen, wie etwa fruchtiges Pale Ale zum Salat oder malziges Dunkles zum Dessert, „bringen echte Geschmackserlebnisse”.

Die Qual der Wahl

Natürlich müsse man darauf achten, „Biere zu wählen, die vom Gast auch angenommen und bestellt werden, und auf Qualität, die zum Ambiente passt, setzen. In Tourismusregionen funktionieren etwa bekannte internationale Marken neben regionalen Spezialitäten sehr gut”, weiß der Kenner um die Qual der Wahl, die sich den Wirten bei der Entscheidung um die angebotenen Biersorten präsentiert.

Ein besonderes Augenmerk gilt indes auch dem alkoholfreien Bier, dem aktuell wachstumsstärksten Segment am Biermarkt. Rund ein Viertel der Österreicher greift laut den Zahlen des Brauereiverbands regelmäßig dazu – Tendenz steigend. Kolarik-Leingartner weiß um das Potenzial: „Alkoholfreie Biere sind vielfältig einsetzbar – und sorgen für zusätzliche Frequenz und Umsatz.” (red)

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