Discounter mischen bald Australien auf
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Aldi Süd verfügt in Australien über rd. 370 Geschäfte und expandiert flott weiter.
RETAIL 26.06.2015

Discounter mischen bald Australien auf

Retail International II Aldi Süd setzt australische Marktführer Woolworths und Coles Supermarkets unter Druck

Sydney/Mühlheim. Im australischen Lebensmittelhandel geht es zwischen den beiden großen Supermarktbetreibern Woolworths und Coles auf der einen und Herausforderer Aldi auf der anderen Seite heiß her. Der Chef des Supermarktbetreibers Woolworths, Grand O'Brien, gab seinen Rücktritt bekannt, nachdem das Unternehmen einen Gewinnrückgang für das aktuelle Geschäftsjahr ankündigen musste. Der größte Player im australischen Lebensmittelhandel will 1.200 Jobs streichen.

Aldi Süd hingegen gibt expansiv Vollgas in Australien: „Australien ist eine einmalige Gelegenheit, weil es dort keine Hard-Discounter gibt”, zitiert die US-Großbank Morgan Stanley einen Aldi-Manager. In den kommenden Jahren will der Discounter in West- und Süd-Australien 700 Mio. australische Dollar investieren und sein Filialnetz von derzeit rd. 370 auf 480 Märkte ausbauen.
Darüber hinaus dürfte Aldi einen speziellen Coup gelandet haben: Die direkte O&G-Belieferung der Aldi-Märkte von Farmern war bis dato eine Stärke von Woolworths und Coles – nun könnte Aldi den beiden Marktführern ausgerechnet in ihrer Domäne paroli bieten. Zumal: Die kritische Größe (gleichzusetzen mit der Schwelle, aber der die Produktion von Eigenmarken rentabel ist), hat Aldi mit einem Erlös von 6 Mrd. australischen Dollar (4,12 Mrd. Euro) in 2014 bereits hinter sich gelassen. Seitdem gilt, wie es als Sager eines Aldi-Managers kolportiert wird: „Wenn Aldi in Australien die kritische Größe erreicht, ist er kaum aufzuhalten.”

Wo bleibt der Lidl?

So weit, so gut – würde man nun eher für Aldi meinen. Indes: Wo der eine Discounter reüssiert, bleibt der andere nicht lang fern. Somit verwundert es wenig, wenn mittlerweile Medienberichte in Australien den Markteintritt von Discounter Lidl thematisieren. Zwar verlautete aus dessen Zentrale in Neckarsulm, dass es derzeit keine Expansionsgelüste nach Aussie-Land gebe; die Gerüchte verstummen aber nicht.
Denn dass der Lidl dem Aldi dann und wann einen kleinen Vorsprung vergönnt, gehört quasi zur Handelsgenealogie. Jedoch könnte dieser Vorsprung bald zu groß werden: Den derzeit 370 Märkten sollen nämlich in den nächsten Jahren Dutzende folgen. Dies dann aber teils mit erweitertem Sortiment – um auch zahlungskräftige Kunden anzusprechen.(nov)

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