••• Von Christian Novacek
Der neue Nachhaltigkeitsbericht von dm drogerie markt fasst erstmals die Aktivitäten aller 14 Landesorganisationen der dm-Gruppe zusammen. Ziel ist es, als Wirtschaftsgemeinschaft zur positiven Gestaltung der Zukunft beizutragen.
„Das Projektteam wollte nicht bloß eine Pflicht erfüllen, sondern Transparenz schaffen, um gezielter handeln zu können”, erklärt Harald Bauer, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung. Sichtbar werde dabei, wie viele wertvolle Projekte in allen dm-Ländern laufen – das motiviere die Mitarbeitenden zusätzlich.
Ambitioniertes Ziel
Ein zentrales Ziel ist das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2045 – unabhängig von nationalen Vorgaben. 2023 stammten bereits 67% des Energiebezugs aus erneuerbaren Quellen. Da die meisten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette entstehen, identifiziert dm gemeinsam mit Partnern Reduktionspotenziale.
Intern sind 78 Standorte – darunter Märkte, Büros und Verteilzentren – mit Photovoltaik ausgestattet. In Wien soll bis Herbst 2025 ein Großteil der Filialen elektrisch beliefert werden. Zudem testet dm alternative Antriebe wie Wasserstoff- und E-Lkw.
Letztlich beruht die Umweltstrategie des Unternehmens auf vier Säulen: ökobilanzieren, vermeiden, reduzieren, Umweltwerte schaffen.
Auch bei Verpackungen verfolgt dm einen „No waste”-Ansatz. Es wird nur so viel Material eingesetzt, wie zum Produktschutz notwendig ist. Bei Kunststoffverpackungen der dm-Marken konnte der Materialeinsatz seit 2018 in Relation zum Umsatz um knapp 30% gesenkt werden.
Ende 2023 bestanden 43% der Kunststoffmenge der Verpackungen aus Recyclingmaterial – bezogen auf die deutschen Marktmengen. „Um künftig mehr Rezyklat nutzen zu können, verbessern wir laufend die Recyclingfähigkeit”, so Marlene Draschwandtner, Geschäftsführerin für den internationalen Fachbereich Sortiment.
Technisch ausgereift
Eine technologische Innovation: dm nutzt mit LanzaTech CO2 aus Industrieabgasen (z.B. aus der Stahlproduktion), um daraus Bio-Ethanol zu erzeugen. Dieses wird für Kunststoffe verwendet. Ein Drittel des Kunststoffs in der Denkmit-Spülmittelflasche Ultra Sensitive stammt so aus recyceltem CO2.
Auch der Nachhaltigkeitskodex für Herstellpartner wird breit getragen: 94% der Partner haben ihn unterzeichnet. Damit wird sichergestellt, dass Rohstoffe verantwortungsvoll beschafft und Menschenrechte entlang der Lieferkette geachtet werden. „Wir wollen unsere menschenrechtliche und ökologische Verantwortung risiko-basiert weiter umsetzen”, so Draschwandtner.
dmBio umfasst 650 Produkte mit EU-Bio-Siegel. Mit einem Anteil von 81% am Lebensmittelumsatz ist sie die am stärksten wachsende dm-Marke. „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wollen wir leistbare Bio-Lebensmittel und echte Wahlfreiheit bieten”, stellt Harald Bauer klar.
