dm legt trotz Krise zu und hegt grüne Ambitionen
© dm/Franz Neumayr
Martin Engel­mann (r.), Vorsitzender der Geschäfts­führung dm, mit Harald Bauer, dm-Geschäftsführer Marketing & Einkauf.
RETAIL Redaktion 19.11.2021

dm legt trotz Krise zu und hegt grüne Ambitionen

1.003 Mio. Euro Umsatz in Österreich (+2,4%) stellen einen Meilenstein dar. Der nächste heißt „project tomorrow”.

••• Von Paul Hafner

WIEN / SALZBURG. Schon im vorhergehenden Geschäftsjahr standen die Zeichen auf Erreichen des Meilensteins, coronabedingt wurde er nun mit einem Jahr Verspätung erreicht: Mit einem Plus von 2,4% hat dm drogerie markt erstmals die Marke von einer Milliarde Euro Umsatz geknackt und sich von 980 Mio. € auf 1.003 Mio. € gesteigert. Das war nicht selbstverständlich, immerhin hat der Marktführer im österreichischen Drogeriefachhandel (wie bereits im Geschäftsjahr 2019/20) nach wie vor erhebliche, der Pandemie geschuldete Umsatzentgänge in seinen 155 Friseur- und 107 Kosmetikstudios zu beklagen.

Betrachtet man die von Salzburg aus koordinierte Ländergruppe dm in Österreich und Verbundenen Ländern, vulgo dm Österreich / CEE, als Ganzes – dazu zählen neben Österreich Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Bulgarien, Nordmazedonien und Italien –, fällt das Plus noch deutlicher aus: 3.227 Mio. € stehen für einen Zuwachs von 8,4% – eine Wachstumsrate, mit der man sich bereits wieder auf dem Vorkrisenniveau befindet (2018/19: +8%). Zur Ländergruppe dm in Österreich und Verbundenen Ländern zählen 23.413 Menschen (+1.243), dm betreibt in den zwölf Ländern 1.793 Filialen (+52).

Grüne Ambitionen

„Die sehr erfolgreiche Entwicklung gibt uns die Möglichkeit, verstärkt in die Attraktivierung unseres Angebots zu investieren – nämlich in das beste Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt und in die Weiterentwicklung unserer Standorte sowie Serviceleistungen”, kommentierte Martin Engelmann, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, das Ergebnis – und verkündete darüber hinaus den Startschuss für ein „umfassend angelegtes Programm zur ökologischen Zukunftsfähigkeit” in der gesamten dm-Unternehmensgruppe an: „Im Rahmen von ,project tomorrow' erheben wir quer durch alle Prozesse und Fachbereiche die relevanten Umweltauswirkungen und erarbeiten strategische Maßnahmen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die vielen bestehenden und zusätzlichen Einzelmaßnahmen in allen Ressorts und Ländern werden so in einer akkordierten und integrierten, nachhaltigen Unternehmensstrategie zusammengeführt.” Die Fortschritte würden dabei „transparent und nachvollziehbar” dokumentiert, so Engelmann.

Bereits gestartet wurde mit der Erstellung einer Klimabilanz sowie einer Ökobilanz, um die relevanten Umweltauswirkungen im gesamten Unternehmen sichtbar zu machen und eine klare Ausgangsbasis zu erarbeiten. Im nächsten Schritt sollen daraus die zentralen Handlungsfelder erhoben und Managementansätze mit konkreten Maßnahmen und Zielsetzungen formuliert werden.
Das über die gesamte dm-Unternehmensgruppe mit 14 Ländern angelegte Programm soll die „grünen” Aktivitäten noch einmal deutlich beschleunigen, ein „transparentes Berichtswesen” die jährlichen Erfolge sichtbar machen.

Investitionen in die Zukunft

Hoch bleibt das Niveau der Investitionen in der Ländergruppe dm / CEE: Rund 114 Mio. € wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr in die Weiterentwicklung der Läden, der Logistik und der IT-Infrastruktur investiert. Für das neue Geschäftsjahr 2021/22 ist ein Rahmen von insgesamt 155 Mio. € vorgesehen, fast 130 Mio. € allein zur Weiterentwicklung und Erneuerung des Ladennetzes im gesamten Verbreitungsgebiet.

Während die Anzahl der Standorte in den jüngeren dm-Ländern Südeuropas (s. Infokasten) weiter zulegt, konzentrieren sich die Aktivitäten am österreichischen Markt mit einem Investitionsvolumen von rund 54 Mio. € vor allem auf Verbesserungen des bestehenden Filialnetzes (386 Filialen, Anzahl unverändert ggü. dem Vorjahr). Parallel dazu ist eine sukzessive Modernisierung des Verteilzentrums in Enns im Gange: Bis 2027 wird das 1989 erbaute Gebäude via Ressourcenoptimierung, Umrüstung auf LED-Beleuchtung, Installation einer neuen Niedertemperaturheizanlage u.Ä. ökologisch nachhaltiger und zukunftstauglich gemacht.

Neue App lanciert

Mit einem nicht näher bezifferten „hohen zweistelligen Umsatzplus” hat sich auch der dm.at-Onlineshop positiv entwickelt, „er ist mittlerweile unsere größte ‚Filiale'”, bringt es dm-Geschäftsführer Harald Bauer auf den Punkt.

Mit dem Launch der neuen „Mein dm-App” ist nun der nächste Schritt in Sachen Omnichannel-Retailing getan. Mit ihrer Einführung will dm „ein kanalübergreifendes Angebot und ein passgenaues Leistungsangebot” für die Bedürfnisse der Kunden schaffen und gleichzeitig „die internationale Omni-Channel-Ausrichtung weiter vorantreiben”, erklärt Bauer. Zur Ausstattung zählen Merkliste, Produktscanner mit Informationen zu den Inhaltsstoffen, Verfügbarkeitsanzeige in der voreingestellten Lieblingsfiliale, Payback-QR-Code und -Couponcenter sowie eine Option auf die jüngst eingeführte Express-Abholung.

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