WIEN. Die Brüder Thomas und Peter Schandl und ihre Familien übernehmen die Domaine Pöttelsdorf als Mehrheitseigentümer und machen den Betrieb fit für den überregionalen Wettbewerb: Mit der Positionierung als House of Rosé werden in Schandl’s Weingut die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft
gestellt.
„Wir werden die Jahrzehnte lange Tradition grandioser Blaufränkisch-Weine in Pöttelsdorf fortführen und mit unverkennbaren Rosés am Weinmarkt erfolgreich sein“, fasst Thomas Schandl die Ambitionen der Winzerfamilie zu-
sammen. Es sind bewegte Zeiten in der Weinbranche. Naturkatastrophen, Kostensteigerungen und sinkende Nachfrage setzen den Winzern – nicht nur in Österreich – in den letzten Jahren enorm zu.
In der Domaine Pöttelsdorf allerdings hält man tatkräftig mit neuer Marke und eindeutiger Positionierung dagegen: Die Familie Schandl setzt voll auf den Rosé, der als Rosalia DAC Rosé schon seit 2023 große Erfolge verzeichnet. Schließlich werden in Pöttelsdorf schon immer hochwertige Roséweine gekeltert, vorwiegend aus der Leitsorte der Weinregion, dem Blaufränkisch, der hier eine grandiose Qualität erreicht.
House of Rosé
Die Roséweine aus Pöttelsdorf erfreuen sich nicht nur bei Weinkennern steigender Beliebtheit, kürzlich konnten die Schandls mit ihrem Kellermeister Markus Kurz auch
eine der höchsten Bewertungen für Roséweine erringen. Bei Meiningers International Rosé Award wurde das Weingut (noch als Domaine Pöttelsdorf) als „bester Rosé Erzeuger Österreich 2024“ ausgezeichnet.
Mit dem Jahrgang 2024 wird Schandl’s Weingut eine neue Linie von Roséweinen, Rosé-Sekt und Rosé Secco auf den Markt bringen. Das erste Produkt, der Sekt Rosé Brut, wird bereits am 21. November im Rahmen des „Salon Rosé“ in Pöttelsdorf prä-
sentiert. Alle Rosés von Schandl’s Weingut sind aus Blaufränkischtrauben, organisch- biologisch kultiviert und „Nachhaltig Austria“ zertifiziert.
Und die berühmten Rotweine?
Rotweingenießer müssen sich keine Sorgen machen: Die vielfach ausgezeichneten, berühmten Pöttelsdorfer Blaufränkischen sind auch in Zukunft unter der Marke „Do-
maine Pöttelsdorf“ erhältlich, der Schwerpunkt des Unternehmens allerdings wird auf der Weiterentwicklung der Rosé-Kompetenz liegen, die in Zukunft interessante
Marktchancen bietet.
Bewegte Familiengeschichte
Ziemlich genau 100 Jahre lang kelterten die Schandls ihre eigenen Weine, bis im Jahr 1956 in Pöttelsdorf eine Winzergenossenschaft gegründet wurde und die Familie
Schandl – wie die meisten Pöttelsdorfer Familien – lieferte fortan ihre Trauben an die Genossenschaft. Es war eine höchst erfolgreiche Zeit unter der Marke „Fürst Bismarck“, die
Pöttelsdorfer Rot- und Roséweine zählten zu den beliebtesten Weinen Österreichs und weit darüber hinaus.
Doch die Zeiten änderten sich, in den 1980er Jahren gaben viele Nebenerwerbswinzer auf und Walter Schandl, der Vater von Thomas und Peter, begann, immer mehr Weingärten zu pachten und zu kaufen. Damit legte er den Grundstein für das künftige Weingut. Thomas Schandl war es dann, der 1992 die alte Presse im Schandl-Haus wieder aktivierte und einen kleinen Teil der eigenen Trauben mit einfachsten Mitteln kelterte. Der Großteil der Trauben wurde weiterhin an die Genossenschaft geliefert. Der 1994er Blaufränkisch brachte für Thomas die erste Goldmedaille ein und 1995 eröffnete er mit seiner Gabi den Heurigen „Stegschandl“, bis heute eines der beliebtesten Lokale der Region.
Nach 50 Jahren Erfolgsgeschichte geriet die Pöttelsdorfer Genossenschaft in finanzielle Probleme – für die Familie Schandl war es an der Zeit, sich zu entscheiden: den Weinbau aufgeben, einen eigenen Weinkeller bauen oder die Kellerei von der Genossenschaft kaufen? 2009 fassten sich Thomas, Peter, ihr Cousin und einige befreundete Winzer ein Herz, kauften die Kellerei und brachten die „Domaine Pöttelsdorf“, wie die Marke mittlerweile hieß, mit ihrem Familymade-Konzept wieder auf Vordermann. 2024 der konsequente Schritt: Die Schandls sind Mehrheitseigentümer, gründen „Schandl’s Weingut“ und positionieren sich als „House of Rosé“.
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