••• Von Christian Novacek
Wien ist eine Stadt der Genüsse – und Spar Gourmet ist mittendrin. Mit einem Flagship in der Innenstadt am Fleischmarkt hat sich ein Format etabliert, das seit 25 Jahren für Qualität, Vielfalt und Gespür für Trends steht. Feinkost mit Schmäh, internationale Spezialitäten mit Bodenhaftung und ein Team, das täglich zeigt, wie moderne Nahversorgung funktioniert – das ist Spar Gourmet heute.
Vom Meinl zum Gourmet
Was im Jahr 2000 mit der Übernahme von 93 Meinl-Märkten begann, wurde bald zur eigenen Identität. 65 Standorte wurden weitergeführt, 35 davon ins neue Format überführt. „Ich war damals ganz frisch Logistikleiter und hatte ehrlich gesagt riesiges Bauchweh”, erinnert sich Geschäftsführer Alois Huber. „Plötzlich mussten 65 neue Filialen beliefert werden – das war eine enorme Herausforderung für das ganze Team.”
Sie wurde gemeistert. 2009 kam dann der erste große Relaunch mit neuem Logo und Sortiment, 2012 wurde die 50. Filiale eröffnet. Seither ist das Konzept gereift. Die Märkte sind kompakt, aber dicht: 500 bis 600 Quadratmeter, rund 750 Bedienartikel, darunter eine Fischtheke. „Es gibt keine andere Vertriebslinie mit so viel Lebensmittelkompetenz auf so wenig Raum”, sagt Huber. Der Erfolg bestätigt das: „Am Fleischmarkt haben wir drei Jahre in Folge 20 Prozent Umsatzplus – ohne Kampagne, rein durch Mundpropaganda.” Seit 2022 wird hier ein neues Konzept umgesetzt: klares, reduziertes Design, hoher Convenienceanteil, Sortimente von Kimchi bis Wiener Schneckenragout.
Die Pilzzucht „Hut & Stiel” liefert direkt aus Wiener Kellern. Das Sortiment wird nicht nur verfeinert, sondern neu gedacht. Etabliert haben sich regionale Delikatessen, innovative Snacks und Klassiker, von florentinischer Patisserie bis zu fermentiertem Gemüse – Vielfalt ist das zentrale Prinzip.
Doch ein gutes Konzept allein genügt nicht. „Du brauchst Menschen, die es mit Leben füllen”, so Huber. Einer von ihnen ist Manfredo Tabor. 2014 als Lehrling in der Wiedner Hauptstraße gestartet, leitet er heute den Fleischmarkt. „Was unseren Markt ausmacht, ist das Team”, sagt Tabor. „Wir treten jeden Tag so auf, als wäre heute Neueröffnung.” Sein 35-köpfiges Team – darunter viele Frauen – steht für Fachwissen, Kundenbindung und Präsentationsfreude. Die Obst- und Gemüseabteilung erhält regelmäßig Lob.
Perspektive und Identifikation
Dass solche Teams nicht zufällig entstehen, betont Huber: „Die wachsen nicht auf den Bäumen. Wir führen jährlich 2500 Schüler durch unsere Märkte und zeigen an vier Stationen, was Handel wirklich bedeutet.” Wer danach eine Lehre beginnt, wird in der Spar-Akademie Wien (13. Bezirk) ausgebildet – einer modernisierten Berufsschule mit Fokus auf Feinkostkompetenz und Kundenkontakt. Die Akademie bietet mehr als Schulung: Sie ist ein Ort der Identifikation, der viele Karrieren im Unternehmen ermöglicht hat – von der Lehre bis zur Marktleitung oder in den Einkauf. Wer Engagement zeigt, bekommt Perspektiven – und wird in seiner Weiterentwicklung aktiv gefördert.
Mehr als klassische Feinkost
Viele Führungskräfte im Unternehmen haben genau so angefangen – darunter auch Sortimentsverantwortliche Birgit Schrödlein. „Spar Gourmet war immer mehr als klassische Feinkost”, sagt Schrödlein. „Wir setzen auf neue Konzepte und regionale Manufakturen, die urbane Ernährungsstile widerspiegeln. Unser Anspruch ist es, Produkte anzubieten, die sowohl qualitätsbewusste als auch neugierige Kundinnen und Kunden ansprechen.”
In ihrer 15-jährigen Laufbahn hat sie das Sortiment stetig weiterentwickelt – von florentinischer Patisserie über Wiener Röstereien bis zu veganen Bowls und Bio-Snacks. Ergänzt wird das durch die große Auswahl an Käsespezialitäten, hochwertige Weine und Produkte für Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen.
Wichtiger Bestandteil der Sortimentskompetenz sind Markenkooperationen, etwa mit Neni, Maka Ramen, Landtmann, dem Sektspezialisten Steininger oder dem Schwarzen Kameel. „Bowls und Wraps sind die neuen Wurstsemmeln”, sagt Schrödlein. Gleichzeitig wird die regionale Verwurzelung gepflegt – mit Kaffeeröstern, Manufakturen, nachhaltigen Verpackungen und biologischen Impulsen aus Wien und Umgebung.
Auch preislich bleibt Spar Gourmet zugänglich. „Wir haben die gleichen Preise wie im Supermarkt – auch bei Aktionen”, erklärt Huber. Das sei ein bewusster Unterschied zu Meinl am Graben. „Unser Konzept ist multiplizierbar und wirtschaftlich tragfähig. Wir machen keinen Ort für Eliten, sondern ein Modell für die Stadt.”
Wenn alles passt …
Die Nachfrage steigt – und mit ihr das Netz. Neue Filialen am Schwarzenbergplatz, in der Salesianergasse, der Josefstädter Straße und am Kärntner Ring zeigen, wohin die Reise geht. „Wir gehen nur dorthin, wo Lage, Frequenz und Fläche passen”, sagt Huber. „500 Quadratmeter in der Innenstadt sind schwer zu bekommen – aber wenn alles passt, dann legen wir los.”
Auch architektonisch wollen die neuen Standorte Akzente setzen: Mit viel Glas, offenen Kühlmöbeln, hellen Materialien und nachhaltiger Haustechnik werden sie zu Vorzeigemärkten im Stadtbild. Spar Gourmet soll künftig nicht nur funktional, sondern auch visuell integrativer Bestandteil im urbanen Viertel sein.
Was bleibt nach 25 Jahren? Eine klare Haltung. „Spar Gourmet ist urban – mitten im Zentrum, schnell, kulinarisch vielfältig. Es ist food – mit Fokus auf Geschmack und Qualität. Und es ist love – mit Leidenschaft für Produkt und Kundschaft”, sagt Huber. Mit einem Lächeln ergänzt er: „Und ich kann sagen: Diese Liebe ist echt.”
